Bibliothek. Auch über diesen wertvollen und reichhal-
tigen Teil unsers Eigentums ist vom Bibliothekar, Herrn Herm.
Reutlinger, in diesem Jahre ein neuer Katalog herausgegeben
worden und es kann derselbe von den Mitgliedern, welche sich
dafür interessiren, unentgeltlich bezogen werden. Es würde uns
sehr freuen, wenn er den Anstoss zu vermehrter Benützung
geben würde und wir möchten namentlich unsere jüngern Mit-
glieder anregen, sich der Bibliothek noch etwas mehr als bisan-
hin zu bedienen. Kunstverständnis und Kunstgeschmack sind
nicht ausschliesslich natürliche Anlage, sondern sie müssen ge-
weckt und ausgebildet werden durch Anschauung und Lektüre
und die letztere ist für Künstler und Laien gleich förderlich.
Ganz besonders reich ist unsere Sammlung an Hülfswerken für
Sammler, aber leider ist das Sammeln von Kunstwerken eine
so teure Freude geworden, dass nur der reiche Privatmann sich
dieselbe noch gestatten darf und von den reichen Zürchern ge-
hört eben nur ein kleiner Bruchteil unsrer Gesellschaft an. Viel-
leicht machen wir aber auch hierin noch einmal Fortschritte,
wenn Tonhalle und Theater so gut konsolidirt sind, dass sich
dort gar keine Gelegenheit mehr bietet, überflüssige Gelder ohne
Zins und Rückzahlungspflicht anzulegen.
Der beschränkte Kredit, welchen unsre Finanzen für die
Äufnung der Bibliothek auszusetzen gestatten, wird leider durch
die Zeitschriften-Abonnements zum grössten Teil in Anspruch
genommen und gestattet nurmehr die Anschaffung weniger
Bücherwerke. Das Verzeichnis der von uns gehaltenen Kunst-
zeitschriften und andern periodischen Publikationen haben wir
in unserm letzten Berichte gebracht und unterlassen hier die
Wiederholung, da gar keine Veränderung eingetreten ist.
An Büchern wurden gekauft:
Zürcher Taschenbuch f. d. Jahr 1893.
R. Muther, Geschichte der Malerei des 19. Jahrhunderts.
E. Michel, Rembrandt, sa vie, ses c@uvres et son temps.
Dr. Jos. Zemp, die Wallfahrtskirchen des Kantons Luzern.
Ph. Godet, Auguste Bachelin.
Dr. B. Hencke, die schweiz. Malerei im XVI. Jahrhundert
diesseits der Alpen.
Hirth, Kunstphysiologie.