Volltext: Berichterstattung über das Jahr 1894 (1894)

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städtischen Baubehörden einstweilen erst mit der Prüfung der 
Platzdisposition beschäftigt sind und die ökonomische Frage best- 
möglicher Verwertbarkeit des kostbaren Areals einer starken In- 
anspruchnahme für öffentliche Zwecke konkurrirend in den Weg 
tritt. Sollte diese Hoffnung, wie so manche frühere, ebenfalls 
zu nichte werden, so bleibt dann allerdings noch eine weitere 
Möglichkeit übrig, deren Verwirklichung aber noch so manches 
im Wege steht, dass wir der Idee heute lieber noch nicht näher 
treten. Aus dem Auge wird der Vorstand sie deswegen doch 
nicht verlieren. 
Steuerangelegenheit. Hoffentlich ist es ein gutes Omen 
für das fernere Wohlwollen der Behörden gegenüber unsern Be- 
strebungen, dass wir mit unsern Rekursen gegen die Belastung 
unserer Gesellschaft mit Einkommens- und Mietwertsteuer ge- 
schützt worden sind. Jedenfalls ist damit eine grosse Sorge von 
uns genommen worden, weil im gegenteiligen Falle die jetzige 
kleine Belastung sehr leicht zum gefährlichen Präjudizium für 
unser — selbstverständlich nur dem Namen nach uns gehörendes 
— Vermögen (Liegenschaften, Sammlung und Baufond) hätte 
werden können. 
Festlichkeiten. Den Berchtoldstag hat die Gesellschaft 
wie gewohnt sehr zahlreich und in heiterster Stimmung gefeiert. 
Zum 100. Mal eröffnete Martin Usteri’s « Freut euch des Lebens» 
das Nachtisch-Programm, zu dem Mitglieder und Gäste dann 
abwechselnd heitere Beiträge spendeten. Leider hat eines dieser 
Mitglieder, Maler Otto Lorch, dessen Humor damals besonders 
sprudelnd in Bildern und Gesang sich äusserte, den Berchtoldstag 
dieses Jahres nicht mehr erlebt, indem er im Lauf des Sommers 
von einer heftigen Krankheit ergriffen worden und zu unserem 
aufrichtigsten Bedauern derselben erlegen ist. 
Im Frühling lud uns der Basler Kunstverein auf den 20. Mai 
zu seiner gewohnten Maifahrt auf die Habsburg ein, wo wir bei 
Musik — im Freien tafelnd — eine fröhliche Kunstgesellschaft 
trafen, zu der sich unerwarteter Weise auch Freunde aus Aarau, 
Luzern und St. Gallen eingefunden hatten. Das restaurirte 
Königsfelden wurde hernach unter kundiger Leitung besichtigt 
und in Baden auch noch der künstlerische Nachlass des Bild- 
hauers Dorer in seinem Atelier in Augenschein genommen. Zur
	        
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