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städtischen Baubehörden einstweilen erst mit der Prüfung der
Platzdisposition beschäftigt sind und die ökonomische Frage best-
möglicher Verwertbarkeit des kostbaren Areals einer starken In-
anspruchnahme für öffentliche Zwecke konkurrirend in den Weg
tritt. Sollte diese Hoffnung, wie so manche frühere, ebenfalls
zu nichte werden, so bleibt dann allerdings noch eine weitere
Möglichkeit übrig, deren Verwirklichung aber noch so manches
im Wege steht, dass wir der Idee heute lieber noch nicht näher
treten. Aus dem Auge wird der Vorstand sie deswegen doch
nicht verlieren.
Steuerangelegenheit. Hoffentlich ist es ein gutes Omen
für das fernere Wohlwollen der Behörden gegenüber unsern Be-
strebungen, dass wir mit unsern Rekursen gegen die Belastung
unserer Gesellschaft mit Einkommens- und Mietwertsteuer ge-
schützt worden sind. Jedenfalls ist damit eine grosse Sorge von
uns genommen worden, weil im gegenteiligen Falle die jetzige
kleine Belastung sehr leicht zum gefährlichen Präjudizium für
unser — selbstverständlich nur dem Namen nach uns gehörendes
— Vermögen (Liegenschaften, Sammlung und Baufond) hätte
werden können.
Festlichkeiten. Den Berchtoldstag hat die Gesellschaft
wie gewohnt sehr zahlreich und in heiterster Stimmung gefeiert.
Zum 100. Mal eröffnete Martin Usteri’s « Freut euch des Lebens»
das Nachtisch-Programm, zu dem Mitglieder und Gäste dann
abwechselnd heitere Beiträge spendeten. Leider hat eines dieser
Mitglieder, Maler Otto Lorch, dessen Humor damals besonders
sprudelnd in Bildern und Gesang sich äusserte, den Berchtoldstag
dieses Jahres nicht mehr erlebt, indem er im Lauf des Sommers
von einer heftigen Krankheit ergriffen worden und zu unserem
aufrichtigsten Bedauern derselben erlegen ist.
Im Frühling lud uns der Basler Kunstverein auf den 20. Mai
zu seiner gewohnten Maifahrt auf die Habsburg ein, wo wir bei
Musik — im Freien tafelnd — eine fröhliche Kunstgesellschaft
trafen, zu der sich unerwarteter Weise auch Freunde aus Aarau,
Luzern und St. Gallen eingefunden hatten. Das restaurirte
Königsfelden wurde hernach unter kundiger Leitung besichtigt
und in Baden auch noch der künstlerische Nachlass des Bild-
hauers Dorer in seinem Atelier in Augenschein genommen. Zur