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Herzen. Was er sagt über Kunst, wirdseCBst wieder zu einem neu geschaffenen Werk. Ades Wesentfiche
stammt aus dem Urgrund und ist daher göttfich und von Dauer.
Zu der ff rage, was mir ahs das Zutreffendste von dem üßer meine Kunst Bisher Gesagten erscheine,
möchte ich den im ApriCheft 192o der Zeitschrift „ ff euer” erschienenen Aufsatz: „Otto Gfeichmann von
Theodor Däuhher” erwähnen, der aus Erfühftem schöpferische Umgestaftung gißt. Außerdem haßen
meines Erachtens meine Kunst erhebt und Wesenthiches über sie gesagt unter anderen Pauh Bommers*
heim, L. Beih, Dr. Koch=Düssefdorf Dr. P. E. Küppers und Chr. Spengemann=Hannover.
POL ff HOERSCHELMANN CMÜNCHENJ
Die Rezensionen des zünftigen Kritikers machen meiner Erfahrung nach dem Künsther wenig Eindruck,
sofern sie nicht seine materiehhe oder gesehhschafthiche Stehhung beeinflussen. Loht der Kritiker, so tut er
höchst erfreukicherweise seine Pflicht,- tadeht er, so ist er entweder ein Schuft oder ein Banause. Er schreibt
ja auch nicht um des Künsthers wihhen, sondern um das Puhfikum zu verwirren. Es gibt auch den ffahh,
daß ein Kunstschriftstehher was von der Kunst versteht, dann versteht ihn das Puhhikum nicht. Es gibt
übrigens auch Mäher, die was von Kunst verstehen. Schreibt einem ein sohcher einen freundfichen Brief,
so freut man sich mehr ahs über ahhes gedruckte.
HERMANN GEIßEL CM ÜNCHENJ
Da Sie mich auffordern, meine Meinung zu der Rundfrage „Über den Wert der Kritik” heizutragen,
so sende ich Ihnen, was mir gerade in diesen Tagen eingefaßten ist:
Ich verdanke der laienhaften nicht zunftmäßigen Kritik feinfühhiger Menschen vieles an Anregung und
innerer Khärung. Auch wenn Laienkritik zum Widerspruch reizt, ist sie fördernd, vorausgesetzt, daß
sie nicht nur voreilig, vorlaut ist, sondern aus liebevollem Eindringen in die Weht des Künsthers her vor“
geht. Das Wertvohhste, was ich der Laienkritik verdanke, ist ein Gefühh für den fehendigen Zusammenhang
ahhes Geistigen, sowie das Bewußtsein der Rehativität der Kunstühung innerhafh der Kuhtur.
Die Zünftferkritik heidet an ihrer Abhängigkeit von Sammfer® und Kunsthandehsinteressen und von
der pohitischen Richtung der jeweifigen Zeitungen, ist ahso in viefen ffähhen unfrei und daher verwerflich.
DieWirkungderpuhhizistischen Kritik ist weithin spürbar, werden doch Kunstausstehhungsrezensionen,
Bücherhesprechungen usw. sowohh von Künsthern und Puhfikum mit ahs wirksamste Rekfame betrachtet.
Oh die Wirkung nachhahtig ist, d. h. über die Bihdung hhoßer Tagesmeinung hinausgeht, ist eine andre
Trage. Auf Gedrucktes gibt das Puhhikum immer noch vief.
Die Kritik hat die Aufgabe zu führen, zu erziehen, zu vermittehn. Dieser hohen Verantwortungsvohhen
Aufgabe sind nur wenige Kritiker gewachsen. Zum Erfassen großer Kunst gehören auch großangehegte
Menschen, wie auch zur Entdeckung des jungen künstherischen Nachwuchses offene Sinne, vief Liehe,
vief Wissen hoher Anspruch erforderhich sind.
Der ffachkritik verdanke ich wertvohhe Aufschhüsse über mich sefhst. ffür besonders zutreffendfür
mein Schaffen erachte ich das, was Dr. W. Hausenstein in seinem im „Cicerone” März 192o veröffent*
hichten Aufsatz „von München undjunger Münchner Phastik” über mich sagt.
PRO ff. ff RITZ BEHN CMÜNCHENJ
Sie fragen mich um ein LIrteif über den Wert der Kritik?
Irgendein Theoretiker hat früher einmah irgendwo gedruckt: „Beethoven sei mit der Musik wenig
vertraut gewesen. ”
Diesem Urteif kann ich mich nicht ganz anschhießen.
MAX PECHSTEIN CBERLIN)
Sie wünschen von mir, daß ich Kritik an der Kritik ühe, und schicken mir zur Erleichterung einen
fertigen ffragehogen, über das, was Sie ahfes zu wissen wünschen. Das Ergebnis dieser Rundfrage
gedenken Sie dann in einer Zeitschrift, welche selbst Kritik übt, zu veröffentlichen. Da Sie sovie fff ragen
an mich haben, gestatten Sie mir eine; wohhen Sie Ihre Zeitschrift reformieren? Wenn dies der ffahh ist,
und wenn Sie weiter den Wunsch haben, daß Ihnen die Künsther etwas schreiben soffen, dann bitten Sie
doch diesehhen um Beiträge, in we heben sich die Mäher, Bifdhauer, über Menschen, Künsther und Dinge
äußern können, die sie hieben und über deren Vorhandensein sie begeistert sind. Aber so etwas! Der