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bestehen überhaupt nicht. Denn, wenn auch die
Leitung des einen oder anderen städtischen
Museums sich einer nicht unbeträchtlichen Jahres«
zusteuer erfreut, so hat sie doch mit diesen
Mitteln auch die vorgeschriebenen und den
Stadtvätern natürlich wichtiger dünkende Be«
reicherung des Museums mit alter Kunst, Kunst«
gewerbe, geschichtlichen Erinnerungen usw. zu
bewerkstelligen. Die Leiter der modernen Ga«
lerien Hollands sind also mehr oder minder
hilflos und müssen, beschämend genug, beständig
nach Unterstützungsgelegenheiten auf der Lauer
liegen, die ihnen allenfalls ein günstiger Zufall
liefert.
Um das Walten des Zufalls ein wenig zu
gängeln, ist es das üblichste, daß die Galerie«
kiter sich an eine Schaar angesehener und wohl«
habender Leute wenden und, daß sie mit dieser
eine Vereinigung von »Freundendes Museums«
begründen,- die Jahresbeiträge und freiwillige
Zuschüsse der Mitglieder formen dann den
Stock, der es erlaubt, der Gewinnung einer
modernen Handzeichnung, eines Stichs, einer
Öltafel oder eines Gipsabgusses, einer Plakette,
einer Kleinplastik so zu sagen ausnahmsweise
näher zu treten. Das Sprudeln solcher privater
Quellen kann naturgemäß niemals zu einem
breiten Strome anschwellen,- und unter Um«
ständen suchen sich aus dem Kreise der Spender
heraus Einflüsse zur Geltung zu bringen, welche
den rein künstlerischen Gesichtspunkt bei der
schließlichen Entscheidung in den Hintergrund
drängen. Daß immerhin durch solche Vereine
Ersprießliches geleistet werden kann, bekundet
das Dordrechter Museum, um dessen neuzeit«
liehe Frische die »VereenigungDordrechts Mu«
seum« Verdienste hat und das Amsterdammer
Stadtmuseum, dessen Neuankäufe die Kasse
der »Vereeniging tot het Vermen van eene
openbare Verzameling van hedendaagsche
Kunst« möglich machte.
Eine zweite Art dem Zufall ein wenig unter
die Arme zu greifen, besteht darin, daß die Vor«
Steher der modernen Galerien Hollands bei
Künstlern oder privaten Sammlern anklopfen
und diese bestimmen Bilder aus ihrem Besitze
dem öffentlichen Schauhause als Leihgabe zu
überweisen. Auch derlei gesellschaftliche Werbe«
tätigkeit, die mit dem Berufszwecke eines Mu«
seumsleiters im Grunde nicht das mindeste zu
tun hat, zeitigt nur selten ganz ungetrübte Er«
folge. Ist es schon eine peinliche Sachlage, wenn
ein Gönner, freiwillig oder nach vorhergegan«
gener Bearbeitung nicht seine besten sondern
höchstens Stücke von zweitem oder drittem
Range einem Museum zur zeitweiligen Auf«
Stellung anbietet, so müssen des öftern aus
Höflichkeitsgründen Bilder
angenommen werden, die
umgekehrt zwar wertvoll
sind, die aber lediglich eine
Wiederholung zu schon
Vorhandenem bedeuten,
und die somit, statt die
Spannungsweite des Mu«
seums inhalts zu vergrößern,
der Ausgewogenheit des
Ganzen empfindlichen Ab«
bruch tun. Ein Beispiel
bildet nach dieser Richtung
die Sammlung Dunker«
Fraser, Amsterdam, die
dem Ryksmuseum als stän«
dige Leihgabe unter der Be«
dingung überwiesen wurde,
daß man ihr in einem eigens
errichteten Hausanbau Säle
einräumte, in denen keine
anderen Bilder als die der
genannten Sammlung un«
tergebracht werden dürfen. ArAipenko
Der Museumsleitung er« Frau <SkuIphomalerei>
schien die Masse des An«
gebotenen so wertvoll, daß sie dem Vorschlag
nachkam, hierbei indessen, um Platz zu schaffen,
einer Reihe von äußerst belangreichen zeitge«
nössischen Bildern — 1 Werke von Cezanne,
Van Gogh, Le Fauconnier, Bracque, Mon«
driaan, J. Sluiters — die wenig ansehnlichen,
gegen Zugwind schlecht geschützten und auch
räumlich ganz unzureichenden 3 Anhängsel«
kabinette im Erdgeschoß zuweisen mußte. Als
vor einigen Jahren die Nachlaß«Sammlung
W. J. Randwyk, Haag, die im wesentlichen