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des deutschen Bücherpreises über den Weltmarkt^
preis. Es wäre einzig und allein zu überlegen den
28 wissenschaftlichen Verlegern, auf deren Geheiß
der gehorsame Börsenvereinsvorstand das Diktat,
fertigte weiter zu gestatten ihre Bücher mit Valuta
aufschlag zu verkaufen und von Reichs wegen
eine Liste aufzustellen, in welcher für bestimmte
Reihenwerke wie »Brehms Tierleben«, die »Konver^
sations=Lexika« und einige Enzyklopädische Werke
Auslandspreise festgesetzt werden, da diese heute
schwer nachzudrucken sind und deshalb den Inlands^
käufern reserviert werden müssen. Für alle übrigen
deutschen Bücher aber ist der Export frei zugeben
oder höchstens mit einem Aufschlag von 50% zu
belegen. Diese müßten aber ohne alle bürokratischen
Maßnahmen durch eine Fakturensteuer an der Grenze
eingehoben werden und sollten ausschließlich einem
Fond für die Notlage der deutschen Schriftsteller
zugute kommen.
Wir protestieren heute nicht mehr gegen die Va^
lutaordnung, sondern wir verlangen, daß ihre Trümmer
weggekehrt werden, damit der Bücherexport wieder
in die Hände der Fachleute übergeht.
Ich lasse noch einige Briefe folgen, deren Originale
zur Verfügung stehen:
Brüssel, den 29■ Dezemßer 192o.
Herrn
Es ist ein großer Eeßler für Bücßer einen
Valutaausgleiß eingefüßrt zu haßen. Be*
sonders für die afßiierten Länder, wo das
Pußfißum den Ankauf deutseßer Bücßer im
allgemeinen aßleßnt.
Der deutseße Verleger ßat ßereits seine
Preise unverhältnismäßig in die Höße ge*
seßraußt, wenn er also die angesetzten netto
Marßpreise erßält, ist er doch gedeckt, wes*
ßalß als solcße »Rißtlinien« aufstellen,
welcße die oßneßin geseßwundene Kauflustfür
deutseße Bücßer noeß vollständig erstickt.
Ein Ereund aus Amerika seßrieß mir neu*
ließ: »Auch die deutseßen Kindermädcßen
sind verseßwunden /« — Nun, ßier kann man
dasselße sagen, sie sind dureß engliscße
Nurses ersetzt und wo früßer Deutscß ge*
sproeßen wurde, sprießt man jetzt engliscß
und kauft engliscße Büßer und wo der Ju=
gend deutsß geleßrt wurde, wird dies durß
spanisß und italienisß ersetzt.
Weitere Eolgungen zu maßen würde miß
zu weit füßren. gez. N. N.
PS. Nun erßalte iß von PI. d. B. B. vom
22. Dezemßer 192.0 Nr. 289, tvonaß die
neuesten Bestimmungen § loß der Valuta*
meßrerlös für Auslands lieferung zwisßen
der Außenßandelsstelle und dem Verleger
geteilt werden soll! Man müßte die Leute
mal ins Ausland sßißen, damit ißnen die
Augen aufgeßen ! Andere Industrien ßringen
große Opfer, um wieder in den Markt zu
kommen !
Küsnaßt ß. Züriß, 3. Jänner 1921.
Seßr geeßrter Herr!
Besten Dank für Ißr Weißnaßts= Verzeiß=
nis undIhrefreundliße Zusßrifi vom 19- De
zemßer. Es freut miß seßr, daß die alte Ver*
kaufsordnung endliß angefoßten wird; denn
es ist eine Eatsaße, daß sie woßl niemandem
Vorteilegeßoten ßat, als den » Weitßerzigen«,
die ja nie alle werden, will sagen all’ denen
— Verkäufern undKäufe'rn —, die siß über
die gesetzlißen Vorsßriften ßinweggesetzt
und aufSßleißwegen oder durß offenen Be*
trug zu den früßern Bedingungen weiter ge*
ßandelt ßaßen. Offen gestanden, iß gehöre
auß zu den Gewissenlosen, die aus ßeimlißen
Quellen gesßöpft ßaßen. Gesüßt ßaße iß
die Gelegenßeit zwar nißt; iß ßaße sie aßer
außnißtvonderHandgewiesen, als iß durß
Zufall darauf geriet. Iß war damals drauf
unddran, Sie von der Säße ~ nißt aus An*
geßerei — in Kenntnis zu setzen und Sie an*
zufragen, oß inzwisßen Ißr Gewissen siß zu
einer »freieren« Auffassung der Dinge ße*
keßrt hätte; iß unterlief! aßer die Anfrage
aus dem Gefüßl ßeraus, Sie ßätten sie als
Beleidigung empfinden müssen.
Hojfentliß ist nun aßer die Zeit vorßei,
da die reinlißen Gesßäftsleute siß sßämen
müssen, wenn man mit ißnen auf gleißem
Euß zu verkeßren wünsße, wie mit jenen
Dunkelmännern vom Eaß.. .. gez. N. N.
Basel, den 11. Januar 1921.
Herrn
Die Büßervermittlungsstellen der
Universitäten ßringen oßne Schwierigkeiten
Eausende von Büchern zum Tageskurs in
die Sßweiz, und die betreffenden deutsßen
Lieferanten sind natürlich dadurß außer*
ordentliß begünstigt in Vergleiß zu den an*
dem, die nur mit enormem Valutaaufsßlag
ausfüßren dürfen. Wie sßädigend dieser
Valutaaufsßlag auß noß wirkt, zeigt sßon
der Umstand, daß nur auf dem Platz Basel
in den letzten Jaßren drei neue französisße
Bußßandlungen erstanden sind, früßer wäre
das nißt mögliß gewesen N.N.