Rene Scßickefe • Hans im ScfmakenfocB
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Dimpfel: Darauf kommt's an, (Schweigen.)
Hans: Da sitzen wir wieder.
Starkfuß: Ich habe es erlebt,
Hans: Nein?
Schmitt: Gerade wollte ich davon anfangen,
Starkfuß: Du?
Schmitt: Erzählt nur,
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Starkfuß: Heute in aller Herrgottsfrüh kommt einer von der
Wache und bringt mir eine Visitenkarte ans Bett, Wart mal (holt
die Karte heraus) Madame Andree Müller, nee Avril,
Hans: Diesseits bekannt, wie unser Kreisdirektor schreibt. Meine
eigene Tante,
Starkfuß: Wie sie aussähe, fragte ich. Der Musko: so große
Augen! »Scheen, Herr Leitnant. Aber sie kann schlecht Deitsch.«
Der Herr Leutnant sei dienstlich verhindert, was sie denn wünsche?
Der Musko läuft hin und her, schließlich stellt sich heraus, sie sei
die Schwägerin der Madame Boulanger, ihr Herr Gemahl sei der
AbgeordneteMüller, und sie wolle sich einmal ein deutsches Fort ansehn,
Dimpfel: Gut, gut,
Hans: Daran bin ich schuld. Wie ich neulich mit ihr an deiner
Höhle vorbei kam, schielte sie wie verhext auf die Kaminchen und
meinte: eine deutsche Festungskanone müsse etwas Furchtbares sein.
Ich gab ihr den Rat, sich an den Lieutenant Commandant Starkfüß
zu wenden.
Stark fuß: Du hättest Starkfuß sagen können, aber Lieutenant
Commandant klingt gut,
Hans: Ist auch ein militärischer Grad, den ich dir zu Ehren er^
funden habe. Und was hast du mit der Dame gemacht?
Starkfuß: Was ich mit ihr gemacht habe? Wie der alte Musko
so hin und her lief, war sie ihm immer ein bißchen nachgerückt, ganz
sachte am Posten vorbei, der ihren großen Federhut bewunderte,
und auf einmal kam der Musko und sagte grinsend: »Herr Leh>
nant, sie steht schon vor der Tür«, Darauf habe ich die Wache
antreten und das Seitengewehr aufpflanzen lassen. Die Madam
wurde in die Mitte genommen und hier beim Bürgermeister ab*
geliefert, (Dimpfel stößt ein Lachen aus, das an das Krähen eines Hahnes erinnert.)