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Rene’ SdöicfieCe • Hans im Scßnakenfocß
weit hinten auf seinem Weg liegen gehliehen bin .,, Sie werden
sagen, daß meine Geschichte banal sei, aber ich habe keine andere
Geschichte,
Hans: Auf einmal sprechen Sie wie eine Geige.
Louise: Ich weiß. Sie werden mich gleich küssen. Mir ist so
feierlich zumute wie einer Sterbenden, — Lassen Sie mich mein
Testament beendigen... Ich habe nie einen Liebhaber gehabt, ich
könnte es nicht ertragen, außerhalb der Gesellschaft zu stehn, ich
bin eine kleine hochmütige Bauersfrau, Meinetwegen verlange ich,
daß Sie mich heiraten. Ich verlange es auch wegen meines Mannes,
Denn ich habe ihn so geliebt, wie ich Sie wahrsdieinlich lieben werde.
Ich muß ihm weh tun, aber ich will ihn nicht beleidigen, Hans, ich
versuche ein zweites Mal mein Glüdc, Sagen Sie sich, bitte, daß ich's
ein drittes Mal nicht könnte. Dazu würde es wirklich mit dem besten
Willen nicht reichen. Und jetzt (gibt ihm die Hände): ich liebe Sie,
(Umarmung.)
Louise: Mein süßer Freund! (Dann, auftaumelnd,) Wir sind, wir —
(Sieht sich um.)
Hans: Hören Sie, Louise, Ich kann
ich kann Ihnen nichts ver*
sprechen. Nichts. Nichts.
Ich habe Sie so lieb.
Louise: Ich habe Ihnen alles gesagt. Nun können Sie mit mir
machen, was Sie wollen. Sie werden nie, nie eine Mahnung oder
einen Vorwurf von mir zu hören bekommen.
Sind
wir einig
?
Hans: Liebe, ich komme mir sehr hinterhältig vor. Als ob ich
Sie mit falschen Versprechungen überlistet hätte. Sagen Sie, daß es
nicht wahr ist?
Louise: Armer, was hat Ihnen ein so schlechtes Gewissen gemacht?
Hans: Gib deinen Mund!
(Umarmung, stehend.)
VIERTER AUFTRITT
Hans, Louise, Sdiambediß.
(Schambediß sieht die Umarmten, dreht sich um und räuspert sich heftig.)
Louise; Da, Nein, lieber gleich den Skandal! — Geben Sie dem
Mann etwas.