Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

Rene Scßicüefe • Hans im Scßnakenfocß 
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lutionsmarsdi eine Konzession der Gräfin an die elsässischen Ge* 
fühle, 
Louise: Richtig, die Gräfin ist eine Anhängerin des Königtums. 
Obwohl — Gräfin Sulz, das klingt sehr nach napoleonischem Adel, 
und da Sulz meines Wissens kein Schlachtort ist, dürfte man auf 
den dritten Napoleon schließen. Dann hätte sie allerdings Grund, 
Royalist zu sein. 
General: Napoleon III, ist einer der verkanntesten Männer der 
Weltgeschichte. 
Louise: Er teilt das Schkksal mit seinen Generälen, 
General: Ich weiß, ich weiß 
die Rancüne von Sklaven, 
* * $ 
Völker haben immer 
Lo 
Wie ernsthaft! Verzeihung, Kommen Sie, General 
küssen Sie Frankreich die Hand, 
General: Oh, Madame, <Küßt ihr die Hand.) 
ACHTER AUFTRITT 
Dieselben, Klär. Müller, Cavrel, Simon, Frau Müller, 
KI är: Die Herren sind wirklich alle drei Abgeordnete? 
Müller: Liebe Nichte, ich bin es nur zum Spaß, Um einen guten 
Platz zu haben, wenn die Menagerie musiziert und die Herren 
Tierbändiger auftreten. Ich selbst rechne mich zu den Amphibien, 
die man in Paris mit einer Mischung von Bedauern und Bewunde* 
rung den »unverbesserlichen Provinzler« nennt. 
Klär: Sie haben mir nie verraten, zu welcher Partei Sie gehören, 
Müller: Zur gemäßigten, mein Kind, zu den Fortschrittlern, Ich 
habe mich im Leben immer in der Mitte gehalten. 
Klär: Die ja wohl auch nicht umsonst die goldne heißt, 
Cavrel: Was das Gold anlangt, so befindet es sich bei uns eher 
etwas links von der Mitte, bei den wohlgenährten Herren, die sich 
schreckhafter Weise die Radikalen nennen. Unsere Regierungspartei! 
Müller, so wie Sie ihn vor sich sehen, ist ein Mann der Opposition. 
Klär: Ich verstehe, Wenn die Radikalen regieren, müssen die 
Fortschrittler natürlich in der Opposition sein, 
Cavrel: Sie nennen sich mit ebensoviel Grund fortschrittlich, 
wie die andern sich radikal nennen.
	        
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