Rene’ Scßicßefe • Hans im ScfmaßenCocß
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Klär: Verstehe nicht.
Hans: Stell' dir vor, du willst morgen ein Geschäft eröffnen, sagen
wir eine Musikalienhandlung. Da hraudist du Geld, Du nimmst also
erst dein eigenes, wenn du welches hast. Das Geschäft geht. Die
Kundschaft stürmt dir den Laden, und du bemerkst, daß sogar die
Leute im Dorf, obwohl dort schon eine Musikbude besteht, lieber
bei dir kaufen, als bei der vertrottelten Mamsell dort. Du entsdiließt
dich, um es den Leuten bequemer zu machen — die Kauflust steigt
natürlich mit der Leichtigkeit zu kaufen, überall — du entschließt
dich also, drüben im Dorf eine Filiale zu eröffnen, Da brauchst du
wieder Geld, Dein eigenes ist aber bereits hier im Mutterhaus angelegt.
Was tust du? Du pumpst dir das Geld, Da es sich mit 5 Prozent
verzinst, dein Geschäft: aber mit 10 Prozent Verdienst arbeitet, so
bringt dir das fremde Geld noch immer 5 Prozent ein. Und so weiter!
Klär: Ist es denn aber sicher, daß die Filiale im Dorf 10 Prozent
ab wirft?
Hans: Sonst bist du halt hineingefallen.
Klär; Hans, verzeih die Frage: Haben wir Filialen?
Hans: Unser Fall liegt anders. Wir sind in der Lage des Mannes,
der von seinem Vater ein solides Unternehmen geerbt hat, das aber
den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht, weil sich heute
nur der Großbetrieb halten kann,- so geht es zahllosen Industriellen,
Dafür gibt es einen guten Ausweg: die Aktiengesellsdiaft, Ich habe
sozusagen aus dem Schnakenloch eine Aktiengesellschaft gemacht.
Ich behalte die meisten Aktien und bleibe der Herr im Haus, So ver
binde ich den Vorzug des alten Systems mit dem der modernen
Kreditwirtschaft, . , Natürlich bringt diese Großzügigkeit auch Nach*
teile mit sich. Man weiß nicht immer genau, was man besitzt.
Klär: Wenn du's nur weißt!
Hans: Irre ich mich. Klär? Mir kommt es so vor, als ob wir seit
einigen Tagen leise melancholisch würden.
Klär: Da hätte unser neuer Honigmond nur drei Wochen ge*
dauert? Schade,
Hans: Meine Ansichten über die Ehe haben sich vollkommen
geändert. Darf ich sie dir mitteilen?
Klär: Seit wann?