meisters Heß, an das Kupferstichkabinett des Polytechnikums
zur Aeufnung dieser Sammlung fruchtbar gemacht werde, im
April 1870 mit einem andern Vertreter der Künstlergesellschaft
in Rom die große Sammlung des Toggenburgers Rudolf Bühlmann
zu sichten und zu taxieren und ihren Ankauf für das Kupferstich:
kabinett auch durch eine Geldsammlung unter den Mitgliedern
der Künstlergesellschaft und Gewinnung von Beiträgen von
Stadt und Kanton Zürich zu erleichtern. Er sicherte damit dem
Polytechnikum 10700 Einzelblätter und 200 Kupferwerke in
Buchform und Bücher über Kupferstichkunde.
Wenige Schritte vom Lindenthal und dem Standort des heutigen
Kunsthauses wohnte im Haus zum Lindengarten am Eingang zur
Krautgartengasse, Hirschengraben 22, der Sammler Heinrich
Schultheß-von Meiß, 1813—1898. Er besaß als Erbteil von seinem
Großvater wertvolle Bestände aus dem Inventar der Geßner-
schen Porzellanfabrik im Schooren und bestimmte diese als
Legat dem. Schweizerischen Landesmuseum. Der Zürcher Kunst-
gesellschaft vermachte er eine Anzahl Gemälde von Schweizer
Malern des 19. Jahrhunderts. Seine kostbare Sammlung von
12 000 graphischen Blättern alter Meister aller Schulen, mit ganz
besonders schöner und vollständiger Vertretung vor allem von
Dürer und Rembrandt, erhielt die Kupferstichsammlung des
Polytechnikums, welche damit in den Rang einer Sammlung von
internationaler Bedeutung eintrat.
Dürer und Rembrandt stehen ausschließlicher noch, und wo
möglich in noch größerer Fülle und Schönheit als in den Samm-
lungen Landolt und Schultheß-von Meiß, im Mittelpunkt auch
der Graphiksammlung von Landammann Dietrich
Schindler. Die Rembrandtsammlung wurde bei der Ver-
ästelung des Erbganges in der Folge aufgelöst und verstreut.
Der Zweig der Familie aber, an den die Blätter von Dürer über-
gingen, hielt diese ungeteilt beisammen.
Dietrich Schindler, 1795—1882, der Sohn von Samuel Schindler,
1762—1830, einem Mitbegründer der großen Textilfabriken