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KUPFERSTICHE
156 «Das Meerwunder»
(in Dürers Tagebuch der Reise in die Niederlande so genannt),
B 71
bez. mit Monogramm; um 1500
M. 66: d
Wz. Krüglein (H. 10 oder 10a, M. 158)
Als Parallele zum liegenden Frauenakt nennt Dodgson Nr. 30, die
1501 datierte Zeichnung in der Albertina in Wien; meist der Stich der
Victoria von Jacopo de Barbari als Vorbild angenommen; Wölfflin
S. 124, spricht allgemein von italienischem Vorbild, Tietze I Nr. 128
erinnert an Mantegna.
Für das Inhaltliche verschiedenste Deutungen: der Raub der Amymone,
nach Lukian (Bartsch), merovingische Stammessage (Dollmayr in
Jahrb. d. kunsthistor. Sammlungen d. allerh. Kaiserhauses 1899), Ache-
lous und Perimela, nach Ovid (E. Tietze-Conrat in Zeitschr. f. bildende
Kunst XI S. 195 ff)
Datierung: Tietze a. a. O. 1497, Dodgson a. a. O. um 1501, Friedländer
1499—1500
157 Die Sonne’ der Gerechtigkeit
(Die Gerechtigkeit, Der Richter), B 79
bez. mit Monogramm; um 1500—1501
M. 73: b
Wz. Ochsenkopf (H. 19, M. 62)
Vorzeichnung im Gegensinn (nach Meder Nachzeichnung) in Dresden
(L 203), frühe Studie zum Richter, mit Stab statt Schwert auf einer Bank
sitzend, in Leningrad (L 645); Panowsky, Dürers Stellung zur Antike,
im Jahrbuch für Kunstgeschichte I 1921 S. 43 ff, erkennt als Quelle für
Dürers „Sol iustitiae‘ des Petrus Berchorius Repertorium morale, 1489
und 1499 bei Koberger (Dürers Paten) in Nürnberg gedruckt; vgl. auch
Rathe in Festschrift für Julius Schlosser, Wien 1927, Der Richter auf
dem Fabeltier
158 Der Heilige Eustachius
(von Dürer im Tagebuch der Reise in die Niederlande so ge-
nannt, nicht Hubertus, dessen Legende ähnlich), B 57