Die beiden Zürcher Stadtbilder, „der Statt Zürich
Conterfey‘‘ sind Bruchstücke von Kompositionen mit großen
Figuren. Soweit nicht, wie im obern Teil der Bilder Fluß,
See und Häuser von Zürich neben den Figuren sichtbar
waren, wurden nach der Entfernung der Heiligen aus den
Zürcher Kirchen, im Jahre 1524, die Tafeln abgeschnitten
und über die Nimben, Gesichter und Gewänder, wahrschein-
lich um die Mitte des 16.Jahrhunderts, die Stadtansicht ge-
nau nach dem natürlichen Vorbild fertig gemalt. Die Um-
risse der Heiligen sind unter den Häuserfronten und dem
Wasser der Limmat leicht erkennbar. Im Himmel erscheint
unter der blauen Ölfarbe gelegentlich ein Stück Damast-
zeichnung oder schimmert ein Fünkchen Goldgrund. Die
nachgemalten Teile sind aber weniger straff gezeichnet als
die ursprünglichen. Ihre Farben haben anders nachgedun-
kelt. Heute liegt auf beiden Tafeln über den, nach kleinen
offenen Stellen, sehr hellen und leuchtenden alten Farben,
ein dicker brauner Firnis. Auch nach den Seiten, nicht
nur nach unten, sind wie die Reste der ursprünglichen Dar-
stellungen, aber auch die Stadtansichten selber erkennen
lassen, die Bilder unvollständig.
Von den vier neu entdeckten großen Tafeln wird
als besonders gut erhalten die Anbetung gerühmt. Sie und
das Pfingstbild sind vor der Übernahme durch das Kunst-
haus im Auftrag der‘ Verkäufer hergerichtet worden, die
Anbetung durch F. Bentz in Basel, das Pfingstbild durch den
Hamburger Restaurator Bauer.
Auch die Farben des Dreikönigbildes tönt stellen-
weise ein gelber Firnis, besonders sichtbar auf Weiß, Hell-
grün, Steingrau. Ein blauer Schimmer an der Mütze des
Mohren und am Samtbesatz der Jacke verrät, daß Blau,
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