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e) Drama, Tragödie, Komödie: die Klemme spitzt sich 
zu, spießt sich und erregt im Publikum die dumpfe 
Vermutung, daß ein Cinema wohl doch das beste 
zweite Dessert sei (mangels Poussagen). 
In summa, meine Kleinen: die Kunst war eine Kinder 
krankheit. 
10° hat man nie einen Gedanken. Bestenfalls tut der 
Gedanke so, als ob. (Immer aber sein Einherredner!) Jedes 
Wort ist eine Blamage, wohlgemerkt. Man bläst immer 
nur Sätze zirkusähnlichsten Schwunges über Kettenbrücken 
(oder auch: Pflanzen, Schlüchte, Betten). Günstiger Vor 
schlag: man figuriere sich vor dem Einschlafen mit hef 
tigster Deutlichkeit den psychischen Endzustand eines Selbst 
töters, der durch eine Kugel sich endlich Selbstbewußtsein 
einloten will. Es gelingt jedoch nur dann, wenn man sich zu 
vor blamiert. Schwer blamiert. Entsetzlich blamiert. Ganz 
maßlos blamiert. So grauenhaft blamiert, daß alles mit 
blamiert ist. Daß jeder metaphorisch auf den Hintern 
fällt. Und niest. 
11 0 Interjektionen sind am treffendsten. (Ach die lieben 
weißen Porzellanteller!) . . . Man muß diese Amphibien 
und Lurche, die sich für zu gut halten, Esel zu sein, zur 
Raison bringen. Indem man sie ihnen austreibt. Aus 
peitscht! Man muß dieses schauderhafte überlebensgroße 
Ansichtskartenblau, daß diese trüben Rastas an den He- 
Ho- Hu- Ha- (wie bitte?) Himmel hinaufgelogen haben, 
herunterfetzen. Man muß sein Haupt zag, aber sicher an 
das des Nachbarn titschen wie an ein faules Ei (gut, gut). 
Man muß das gänzlich Unbeschreibliche, das durchaus Un 
aussprechbare so unerträglich nah heranbrüllen, daß kein 
Hund länger so gescheit daherleben möchte, sondern viel 
dümmer. Daß alle den Verstand verlieren und ihren 
Kopf wiederbekommen. Man muß ihnen die Prozente, 
die Bibelsprüche, die Mädchenbusen, die Pfannkuchen,
	        
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