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grünen Schirm ab, damit es im Zimmer noch Heller 
werde, und dachte: hab' mich doch über nichts erregt, daß 
dieses Bild . . . 
Im Nachthemd und die Lampe in der Hand, ging ich 
zum Spiegel, einige Schritte, so aber, daß ich mich im 
Spiegel selbst nicht sehen konnte. Das Bild verweilte zu 
meinem grenzenlosen Erstaunen. 
Ich wandte mich um und stellte die Lampe auf die Kom 
mode, besehe mir die Wand, ob keine Spiegelung möglich 
ist. Die Tapete ist glatt und braun, kein Bild hangt dem 
Spiegel gegenüber. Die Zimmerdecke ist weiß, auch daher 
kann es nicht kommen. 
Ich rede mir zu, ganz ruhig zu sein. Was kann es Be 
sonderes geben in meinem Zimmer? Was kann aus mei 
nem Innern kommen, wovor ich zurückschrecken darf? 
Der Spiegel war nun von der Lampe, die auf der Kom 
mode stand, hell beleuchtet. Ich trat also dicht zum Spie 
gel, bereit, allem ins Auge zu sehen. 
„Es haftet am Spiegel," flüsterte ich entsetzt und sah 
mein eigenes erschrockenes Spiegelbild, mich selbst im wei 
ßen Nachthemd inmitten des Spiegels. Daneben aber — 
o Grauen! — sah ich das andere. Und bei all meinem Ent 
setzen vermochte ich mich nicht abzuwenden, denn — ja, es 
war seltsam —, das Bild hatte meine eigenen Züge. 
Nicht in ihrer frischen Natürlichkeit, in ihrer Lebens 
farbe. Das kann doch gar nicht „ich" sein, dachte es in 
mir. Aber von Sekunde zu Sekunde erkannte ich deutlicher: 
das war „ich". Es waren meine im Winkel so tief liegen 
den Augen. Durch einen seltsamen Zackenhut hindurch er
	        
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