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Könnte ich nicht irgendeine herausgreifen, und mich aus
schließlich um diese irgendeine bekümmern? Könnte ich
mich doch sorgfältig um ein fremdes Schicksal bekümmern
und vollkommen von mir absehen. Mich gar nicht mehr
wissen. Essen und Trinken vergessen und mich versenken
in ein anderes Leben, vollkommen.
Ich kenne ein älteres Mädchen, das sich in einer rüh
renden Weise eines jungen Mädchens annimmt. Das äl
tere Mädchen geht allerdings, wie auch die Junge, im
mer noch auf die Straße. Ich erwarte aber, daß die eine
oder die andere das aufgibt.
Diese beiden Mädchen sitzen im Cafe an einem Tisch.
Ich setze mich zu ihnen.
Wie sehen diese beiden doch verschieden aus. Der Ael-
teren fällt der glänzende Satinrock wie fließendes Wasser
von unglaublich schmalen Hüften. Sie hat so wenig
Körper, ist so hager. Es scheint so wenig da zu sein, was
lebt. Dennoch empfindet dies Mädchen soviel Freund
schaft für eine andere.
Das Mädchen mit dem Satinrock wird die „Wasser
leiche" genannt. Dieser Vergleich trifft wirklich ihr Aeu-
ßeres, aber auch nur dieses. Wunderbar, daß ein so lie
ber, warmer Mensch verborgen sein kann unter einer so
kalten Hülle. Die Wasserleiche sieht ja aus wie eine
Attrappe.
Ich sah sie durchs Cafe gehen und bemerkte, daß ihre
Beine sich gleich dünnen Holzstelzen unter ihrem Rock
abzeichneten. Ihr Gesicht, mit grauer Haut überzogene
Backenknochen, sieht wie ertrunken aus. Wasserblaue,