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Nimm dich meiner an, du Gott der Erkenntnis, schwebe 
über mir. Ich kann ja nur in meiner Sprache zu dir spre 
chen, ach, und ich bitte inbrünstig, gib mir in meiner Spra 
che zu verstehen, denn die hohe göttliche Sprache ist ge 
wiß unbegreiflich. 
Meines äußeren Zeichens bin ich, wie du weißt, Kaba 
rettistin. Du wirst auch mit diesem Beruf einverstanden 
sein, irgendwie, denn sonst könntest du ihn ja leicht ab 
schaffen. Aber unerforschlich sind deine Wege . . . 
Mit dem Beruf ist ja so vieles verbunden, weil der 
Beruf irdisch ist, aber das weißt du auch, und du bist gü 
tig und nimmst Rücksicht. Sieh, ich kann meinen Beruf 
gar nicht begründen, aber ich weiß, daß du mich berufen 
kannst. Es sei, wie du es willst. 
Ich will dir alles klagen, und du wirst mich erhören, 
wenn ich dir alles gesagt haben werde. 
Du hast mich betrunken gesehen, wie ich weinend zusam 
menbrach vor Unglück. Ich liebe doch die Klarheit. Du 
weißt, wie ich die Helligkeit liebe. Und das Licht, wenn 
ich am Morgen das Fenster öffne und die Morgensonne 
sehe und den blauen Sommerhimmel — deine Gegend, 
Gott. Das Licht, das Licht von deinem Lichte ist. 
Aber die Nacht. Die Nacht, mein Gott! Leitest du die 
Schritte der Trunkenen? Laß unsere Füße doch nicht 
straucheln. Laß mich nicht zweifeln daran, du seiest be 
sorgt, daß niemand füllt. 
Ach, ich habe schon so viele betrunken gesehen. Und die 
da sichtbar trunken sind, werden sie es nicht auch un 
sichtbar sein?
	        
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