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Als habe er nicht recht gehört, fragt er ganz lang 
sam: 
„Mit.. . dem . . . was?" 
„Leichenverkauf," sage ich gelaffen. 
Er sieht sich im engen Raum um, als suche er irgend 
wo Hilfe. Es ist aber niemand da. Er schielt zum Tele 
phon, wendet sich dann aber um: 
„Was sagen Sie da? Was wollen Sie? Hat jemand 
einen Hitzschlag bekommen?" 
Ich bin befremdet, aber mir gelingt ein Lächeln: 
„Hitzschlag ist nicht mein Fall. Davon weiß ich 
nichts ... aber beunruhigen Sie sich bitte nicht. Ich kom 
me in der einfachsten Angelegenheit. Vielleicht habe ich 
mich unklar ausgedrückt. Ich bin nämlich nicht unterrich 
tet. Bitte laffen Sie mich doch aussprechen .. ." 
Im nächsten Augenblick wird er mich nicht mehr so starr 
ansehen. „Sie sind doch der Portier in der Anatomie, 
nicht wahr?" 
Da nickt er heftig. 
„Sie erleben es doch häufig, vielleicht gar täglich, daß 
Leichen ins Haus kommen... gebracht werden, nicht wahr? 
Das kann Sie also nicht erschrecken . . . Nein, nein, es 
ist nichts Besonderes passiert. Hören Sie weiter. Es be 
trifft Sie nicht persönlich. Ich glaube wenigstens nicht, 
oder? Verzeihen Sie, Sie sehen so bestürzt aus. Aber es ist 
nichts, was Sie angeht. Ich hoffe nicht." 
„Um Gottes willen, sprechen Sie doch schneller!" 
„Bitte erregen Sie sich doch nicht so. Sie sehen doch 
gewiß täglich Leichen. Leichen, die sich bei Lebzeiten ver-
	        
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