tranken und tayzten und Geld säten, dann passierte es mir
oft, daß ich einschlief. Wie fest und tief habe ich doch
schlafen können. Als sei ich ausgelöscht. Nichts konnte
mich entfachen. Als habe ich mir vorgenommen, nicht auf
zuwachen. Die Toten hätten bei dem Lärm erwachen müs
sen, mir aber fiel es gar nicht ein.
Die Stühle standen auf den Tischen, die kühle Morgen
luft zog durch die Tür herein. Die gütigen Reinmache
frauen sprachen mir freundlich zu. Ich schenkte ihnen Blu
men, Bonbonnieren, Geld. Oh, sie haben mich gekannt und
verstanden.
Eines grauen Morgens hängte ich der einen meinen
Abendmantel über die gebückten Schultern. Es war wohl
ein verschlafener, törichter Einfall. Daß man mich für ein
wenig verrückt hielt, kam mir dabei zugute.
Das kleine Abwaschmädchen murmelte, ich sei betrun
ken, die Schrubbfrau lachte, weil die Fegefrau grotesk
wirkte im Mantel und ihrer Sacktuchschürze. Ich sah es
wohl. Mein Velvethut würde nicht zu ihr gepaßt haben.
Ich stotterte eine Entschuldigung, ich habe sie nicht kränken
wollen.
Sie hatte den Mantel bereits wieder abgenommen und
hielt ihn mir mit ihren abgearbeiteten Händen gutmütig
lächelnd hin. „Der paßt bester für Jhrereins, Fräulein,
aber wenn Sie mal abgelegte Wäsche haben sollten
oder..."
„Nein, das nicht, aber ich werde sehen. Ein andermal."
Ging durch den grauen Morgen . . . Der Mantel paßt
bester für Meinereins. Ja, ja, sie mag recht gehabt haben.
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