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Rechtes glauben. Nur mein Vertrauen gipfelt in dir und
neigt sich in dir. Auf und ab, stehend und fallend, in dei
ner Macht.
Ich kann dir ja nirgends entrinnen, ich bin dir ausge
liefert. Aber ich ergebe mich auch freiwillig, wie ich bin.
Marischka, unser Dienstmädchen, hat den Arzt geholt.
Er weiß nicht recht, was mir fehlt. Herzschwäche, meint
er. Ich werde selbst die Diagnose festgestellt haben, wenn
ich zur Ruhe gekommen bin.
Marischka hat an meine Mutter depeschiert. Das hätte
sie nicht tun sollen. Wozu meine Mutter unnötigerweise
beunruhigen. Ich habe meiner Mutter geschrieben, daß ich
bereits auf dem Wege der Besserung bin, sie möge nur
Geduld haben. Wenn ich gesund bin und reisen kann,
werde ich zu ihr fahren.
Der Berg meiner weißen Stube zweigt unmerklich ab.
Baut sich immer höher hinauf. In den Verästelungen der
Spitzengardinen lugen die Hausgötterchen. Sie treiben da
einen längst verwelkten Flirt. Zu solch schnödem Liebes
spiel habe ich mich nicht geboren. Leise, müde Weise . . .
In der Nacht bin ich so schweißbetaut, aber wer nimmt
sich meiner wirren Glieder an, die zu tief nachtumspon
nen? Dann lausche ich, damit ich die Musik der Ballnächte
wieder höre. Und ich erkenne manches wieder. Ich bin