Das winzig kleine Bild hängt über meinem Bett. Da
mals wußte ich nicht, daß es der Schutzheilige der Ju
gend war, Aloysius. Jetzt aber weiß ich es.
Vielleicht beschützte er mich, ohne daß ich ihn darum ge
beten habe. Wer weiß denn, was uns eigentlich beschützt?
Jetzt bin ich doch wieder zu Hause.
In der Nacht träumt mir, mein Abendkleid liegt auf
dem Stuhl. Ich aber will es nicht anziehen, weil, was
da liegt, nicht mein endgültiges Kleid sein wird. Nicht das
Kleid meiner Bestimmung.
Irgendwo in der Ferne verweht die Zeit,
In meinem Arme fühl' ich sie entrinnen,
Ich denke an mein erstes Beginnen,
Wie tief verwirrt mich die Unendlichkeit . . .
Ich gehe zurück, sehr weit zurück. Und erinnere mich:
ich fand Gefallen daran, ein grünes Rhabarberblatt als
Hut zu tragen. Und mit schlechtem Gewissen trug ich nach
meiner Rückkehr aus dem Märchenwald ein Strohge
flecht. Auf dem Felde war die Sonne mein Eigentum.
Jeder Strahl gehörte mir. Ich pflückte die Brombeeren
und den Klee. Die Vorratskammer war eine Schlehdorn
hecke.
Mein Blätterteppich war mit Buschwindröschen be
steckt. Wie lange ist das her? Liegt das Leben denn in
der Vergangenheit, oder in der Zukunft? Nur die Ge
genwart ist unausdenkbar. Ich habe noch nie gedacht,
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