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ahnungsloser Abwesenheit der Augenblick, den oft ein ein 
ziger Mensch durch einen gefährlichen Gedanken belebt 
hatte, zum Verhängnis wurde. 
Ich sah das alles mit großer Bestürzung und dachte, 
es wäre doch gut, die Menschen durch Plakate auf diese 
Gefahr aufmerksam zu machen, damit sie verantwortungs 
voller mit ihrer Zeit umgingen. 
Von Verantwortung aber war hier wenig zu spüren. 
Die Beamten waren äußerst beschäftigt, und manche schie 
nen mir schlecht geschult. Dabei war in dem verhältnis 
mäßig kleinen Raum der Verkehr sehr lebhaft. Man dräng 
te hin und her, und die Zeit wurde verschoben und ver 
wirrt. 
Denn die Zeit wurde in Form einer überaus empfind 
samen Materie gebracht. Es war eine graue, zähe, schleim 
artige Masse, die gleichwohl weder feuchte, noch sichtbare 
Spuren hinterließ. Diese graue Masse war durchzogen von 
roten Blutfäden, und von blau und grün angeschwollenen 
Adern. Ein großer schwarzer Klumpen aber, von dem ich 
nur wußte, daß es ein Weltereignis war, ohne genau sa 
gen zu können, worin es bestand, war in jeder Masse der 
Mittelpunkt. Sehr viele grünliche Adern sah ich, ich wuß 
te, das sind die Aengste. 
Die Zeit brachte man in Pappkartons, in Kisten, aus 
rangierten Kinderwagen, in Koffern, Aktenmappen, Zi- 
garettenschachtcln, in Kissenbezügen und Wäschekörben, 
sogar in Gewehrläufen.-So viele Transportmöglichkeiten 
habe ich noch nie gesehen. 
Ich mußte lange warten, bis ich an die Reihe kam, und
	        
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