Volltext: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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Schneiderkleid ä la feldgraue Uniform, nach neuestem 
Schick. Der Unterkiefer hing ihr sehr lang, ein ver 
fettetes Dreieck. Mit den Händen stützte sie sich, 
im Vorbeigehen, langsam und sehr elegant auf die 
Tische. Das feldgraue Schneiderkleid machte Furore. 
Aller Augen sahen nach ihr. Auch diese beiden Damen 
begaben sich möglichst nach vorne, um in der besten 
Gesellschaft zu sein und ein wenig zu profitieren vom 
Rampenlicht. 
Neben der Bühne aber versammelte sich das Or 
chester des Herrn Foumier: fünfzig Mann mit Schlag 
zeug und Basstrompeten. 
Die Lehrmädel, Jenny und die Soubrette erschienen 
in tangofarbenen Babyhängem, Schleifen im Haar, neig 
ten die Köpfe, schwänzelten, nickten den Gästen zu 
und gruppierten sich um den Künstlertisch. 
Engel vom Vorhang aus machte verrenkt pathe 
tische Zeichen zum Büfett für die Beleuchtung. Sein 
Gehrock flatterte. Hijiter der Bühne zog es. Herr 
Meyer entfaltete die Noten seiner Begleitmusik und 
probierte, für alle Fälle, das Pedal. Er war auf der 
ganzen Linie für Pedalisierung. Ein Leben ohne Pedal 
schien ihm scheusslich und abgeschmackt. 
Flametti, den Herr Farolyi vom Zirkus Donna Maria 
Josefa mit vorgestreckter Hand fachmännisch begrüsste, 
wischte Isich mit dem Sacktuch über die Stirn. Jenny 
stellte die Kasse nebst Zubehör auf den Künstlertisch. 
Und Fräulein Traute, den Kopf wippend voll Locken, 
setzte sich plumpsend daneben. 
Herr Häsli Hatte eben noch Zeit, seine Krawatte 
zurechtzuzupfen. Frau Häsli, den Brustlatz ihrer Toch 
ter zu arrangieren. Dann begannt.
	        
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