120
Dudlinger und Herr Pips fanden Unterkunft in der
Rosenlaube, wo sich Herr Pips sofort unbehaglich
fühlte, weil er nicht nach Wunsch Fühlung nehmen
konnte.
Das Orchester spielte den Hindenburgmarsch, breit,
wuchtig und forsch, wie es der Denkungsart dieses
obersten Heerführers entspricht, als eben mit ihrem
Impressario Miss Ranovalla de Singapore eintrat, ein
siamesisches Gegenstück zu Mutter Dudlinger, schwarz
von Gesicht, ein zinnoberrotes Mäntelchen um die
Schultern gehängt, aufgeputzt wie ein Affe.
Und das Häsliterzett sang soeben das ,Schackerl‘,
als wie auf Verabredung auch Herr Direktor Ferrero
erschien, der heute abend nicht spielte.
Einige Gäste, die zur Bahn mussten, standen auf.
So bekam er rasdh Platz, abseits vom Künstlertisch.
. „Schackerl, Schackerl trau di net!“ gingen Mutter
und Tochter singend mit neckischem Mienenspiel und
erhobenem Zeigefinger auf den unglücklich die Mitte
behauptenden Häsli los.
„Trau mi net,“ erwiderte Herr Häsli ängstlich und
sehr verschüchtert, aber mit einem plötzlichen Auf
schauen und Horchen, das unsagbar drollig wirkte.
„Hoam zu deiner Alten,“ sangen Mutter und Toch^
ter, indem sie ihn ausspotteten.
„Dreahn ma lieber weiter no,“ sängen alle drei
und fassten sich bei den Händen. Die Musik hielt dro
hend das ,no‘ aus.
„Trink ma no an Kalten!“ sank die Musik.
„an Kalten,“ wiederholte Herr Häsli mit aufleuch
tendem Grinsen, und persiflierte Bauerneleganz.
Die Liebenswürdigkeit seiner Damen war bezau-