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„Salü Max!“ grüsste er mit salopp geschwungener
Schneidigkeit und blödem Gesichtsausdruck. Er trug
eine Schnurrbartbinde, war klein von Gestalt, und es
fehlte der Kragenknopf.
„Salü Fritz!“ grüsste Flametti souverän und stellte
den Handkoffer ab. Herr Schnepfe sah aus, als sei
ihm nicht wisslich, um was es sich handle.
„Das ist die Frau,“ stellte Flametti vor, „das ist
die Soubrette, das ider Pianist, das die Rosa. Das
der Engel und das unser Herr Bobby.“
„Früh auf den Beinen!“ meinte Herr Schnepfe.
„Schweinskopf mit Senf,“ porträtierte Engel, indem
er den Koffer zum andern Gepäck hinschob^
„Alles parat?“ fragte Flametti militärisch.
„Alles parat!“ rapportierte Herr Schnepfe, die Hand
an der Hosennaht. Den Scheitel hatte er sich mit
Wasser und mit Pomade zurechtgeplätscht. Doch
sträubten sich seine Borsten.
„Wo sind denn die zwei andern Fräulein?“ erkun
digte sich Frau Schnepfe freundlich und süss.
„Kommt Ersatz!“ tröstete Flametti und hing nun
auch seine Schirme auf.
„Na, dann zeig’ mal die Zimmer!“ gebot Herr
Schnepfe und zogjsich mit einem kommissartigen Ruck
die Kellerschürze über den Kopf.
„Wollt iihr nicht ierst einen Kaffee trinken?“
Oh, das war eine freundliche Frau Schnepfe! Oh,
die war nett!
„Oh ja,“ nickte Jenny mit ihrem süssesten Lächeln
und gab der Frau Schnepfe das Reiseplaid. Die gab’s
einer Kellnerin weiter.