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„Ich kann mir den Ofen doch nicht aus der Haut
schneiden!“ meinte Jenny im blauen Schlafrock, am
Ofen. „Hier ist es doch warm! Bleibt doch hier unten
im Wirtslokal!“
Das tat man denn auch. Raffaela, Lydia, Lotte und
Lepo blieben im Wirtslokal. Lepo las seine Kriegs
berichte, von morgens ,bis abends. Lotte machte die
Hosen nass. Lydia und Raffaela schlappten einher
in den Schlafröcken und beschimpften einander.
Abends aber, während der Vorstellung, sassen die
fünf Damen aufgeputzt um Herrn Schnepfes Dauer
brandofen wie Papageien auf einem Eisenring um den
Dompteur.
„Kinder, nein, ist das eine Kälte!“ zitterte Lydia
mit erfrorener Nase und zog ein Gesicht, als sei sie
hereingefallen und komme erst jetzt allmählich da
hinter.
Und zu der Soubrette: „Ihr habt es gut. Ihr habt
einen Ofen!“
Und alle bebten und pressten die Schenkel zu
sammen.
„MenSchenskind!“ tanzte Engel näher heran und
rieb sich verbindlich die Hände, „ist doch keene
Kälte: fünf Grad! Hättest vergangenen Winter dabei
sein sollen!“ und hob sich fast in die Luft, so betrieb
er mit beiden Armen gymnastische Packung. „Haupt
sache ist: man kriegt was Warmes in Magen!“
Nun, daran fehlte es nicht. Herr Schnepfe liess
sich nicht lumpen. [
Der Kaffee zum Frühstüdk liess zwar manches zu
wünschen übrig. Die Blechkanne, in der er serviert
wurde, mochte innen ein wenig verrostet sein. Die