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nötigt sah, noch spät in der Nacht mit seinem prämier
ten Wolfshunde einzuschreiten.
„Judenverkäufer! Bandit! Unterdrücker! Schmier
fink!“ schrie Lydia, von Raffaela gezaust und von
Lepo zerdroschen, dass es weithin den Gang und das
Haus durchgellte.
Sogar Jenny, die sich in Wahrheit aufopfernd be
nahm — sie lieh ihren Proteges das halbe Boudoir
aus, Brennschere, Seife, Nachttopf, Benzin —, wurde
in Mitleidenschaft gezogen.
„Du, Jenny,“ sondierte Raffaela, als sie an Jennys
Namenstag traulichen Streuselkuchen zum Kaffee be
kam, j,wie ist das denn mit der Traute ^geworden?
Seihreibt er ihr noch? Der schreibt ihr doch sicher
noch! Meinst du nicht auch?“
„Nein, nein,“ meinte Jenny bedeutungsvoll, „der
schreibt ihr nicht mehr. Dem ist die Lust vergangen.
Das hat sich ausgeschrieben.“
Und einige Tage später: „Du, Jenny, der hat was
mit der Soubrette. Der Lepo auch. Gib mal acht,
wenn sie singt! Ist dir denn das noch nicht aufge
fallen?“
„Geh’,“ sagte Jenny, „du träumst!“ Aber sie nahm
sich vor, auf der Hut zu sein.
Und Raffaela, in ihrer Strohwitwenschaft, leistete
sich’s, mit Flametti anzubändeln.
Sie hielt ihn nach alldem, was Jenny ihr anvertraut
hatte, für einen Naivling.
Schon duzten sie sich, trotz Flamettis erklärter Anti
pathie, als eines Tags Jenny dahinterkam in der Gar
derobe.
„Was ist denn hun das?“ schrie sie, hochrot und ab