Volltext: Flametti oder vom Dandysmus der Armen

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„Gott sei Dank!“ sagte Frau Häsli und schob den 
Brief in ihren Brustlatz, „jetzt ham sie ihn. Sollen 
ihn nur recht zwiebeln. Ich werd’ dem Hauptmann 
schon schreiben, dass er ihn sobald nicht wieder los 
lässt. Wie gesund der ist, wenns ans Prügeln geht! 
,Heissgeliebtes Herz 1 / Ja, Scheibenhonig!“ 
Und ein dritter Brief kam an, für Flametti, aus 
Basel. Darin stand: 
,Werter Freund und Kupferstecher! Flametti! 
Indem uns Deine Karte sehr gefreut hat, hätt’st 
auch einen Brief schreiben können. Damit man 
weiss, was ihr bringt en detail. Ich bin bereit, 
Dich zu akzeptieren für die fragliche Zeit und wenn’ 
ihr gefällt, dann noch länger. Die Alte kommt 
zu euch hinübergerutscht für einen Tag, weil sie 
noch andere Affären hat, und dann könnt ihr einig 
werden. Die Alte lässt grüssen. Grüss auch Jenny 
und bringt was rechtes mit. 
Sacre nom du dieu! 
Dein Fritz Schnepfe und Frau, 
Varietelokal, Basel/ 
Und Flametti nahm den Ausbrecherkönig beiseite 
und sagte: „Komm’ mit!“ Und sie gingen zum Ein 
kauf und brachten zurück: Fünf Bettvorleger aus ge 
tigertem Fell und eine Negerlanze von den Sunda- 
Inseln, die sie erstanden hatten bei Herrn C. Tipfel, 
Antiquariat, wo Briefmarken, Seesterne und Smaragd 
kristalle in schillernder Auswahl das Schaufenster zier 
ten. ' 
Und überhaupt: eine gesteigerte Tätigkeit bemäch 
tigte sich Flamettis. Leben kam in die Bude.
	        
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