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Niemand ausser Jenny und Engel wusste, was die
fünf Bettvorleger sollten. Aber sie waren da und jeder
mann, der zum Ensemble gehörte, musste mit den
Händen drübergestrichen und sie für gut befunden
haben.
Sie blieben zunächst im Esszimmer liegen. Sechs
Franken neunzig das Stück. Fünfunddreissig Franken
die Partie.
Und Flametti richtete sein Schreibzeug her und
nahm den Kapellmeister beiseite und sagte: „Herr
Meyer, morgen nachmittag fünf Uhr: Soloprobe. C-
Dur.“ Und machte mit zappelnden Wurstelfingern die
Bewegung heftigen Klavierspielens.
Und kaufte sich einen neuen Schlipps, ein Franken
fünfundsiebzig, schwarz, beim ,Globus*.
Und der Herr Coiffeur Voegeli kam zu Besuch,
eines Nachmittags, und man servierte ihm im Schlaf
zimmer Wein, und Fräulein Rosa musste ihn unter
halten, weil Jennymama keine Zeit hatte, sondern roten
Biber einkaufen gehen musste, um aus den Bettvor
legern durch Aufnähen der Felle auf den roten Biber
Kostüme zu fertigen von wilder, unerhörter Farben
pracht. !
Und Herr Voegeli revanchierte sich für den liebens
würdigen Empfang so brillant, dass Jennymama in der
Lage war, sich einen totschicken Abendmantel zu kau
fen, den sie zu tragen gedachte zur Premiere.
Und siehe da: zwei junge Damen kamen, aus Bern,
zu Fuss, eine schöner als die andre. Das waren Fräu
lein Güssy und Fräulein Traute.