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So stellten sich 1913 Welt und Gesellschaft dar: das Leben
ist völlig verstrickt und gekettet. Eine Art Wirtschaftsfatalis
mus herrscht und weist jedem Einzelnen, mag er sich sträuben
oder nicht, eine bestimmte Funktion und damit ein Interesse und
seinen Charakter an. Die Kirche gilt als ,Erlösungsbetrieb' von
wenigem Belang, die Literatur als ein Sicherheitsventil. Gleich
gültig, wie es zu diesem Zustande gekommen ist —, er ist da und
niemand vermag sich ihm zu entziehen. Die Weiterungen sind
nicht erfreulich, etwa im Falle eines Krieges. Die Massen werden
dann hinausgeschickt werden, um die Geburtenziffer zu regu
lieren. Die innigste Frage aber bei Tag und Nacht ist diese: gibt
es irgendwo eine Macht, stark und vor allem lebendig genug,
diesen Zustand aufzuheben? Und wenn nicht: wie entzieht man
sich ihm? Der Verstand mag sich abrichten und einfügen lassen.
Läßt sich aber das Menschenherz so beschwichtigen, daß seine
Regungen zu berechnen sind? Damals schrieb Rathenau seine
„Kritik der Zeit“; ohne eigentlich eine Lösung zu finden. Er stellte
nur in aller Deutlichkeit das Phänomen und seinen Umfang fest.
,Mit wirtschaftlichen und politischen Vorschlägen, wie Rathenau
sie am Schlüsse seines Buches entwickelt', so notierte ich mir
damals, ,ist es nicht mehr getan. Was nottut, ist eine Liga all
derer, die sich dem Mechanismus entziehen wollen; eine Lebens
form, die der Verwendbarkeit widersteht. Orgiastische Hingabe
an den Gegensatz alles dessen, was brauchbar und nutzbar ist'.
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