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Das Wort und das Bild.
11. IV.
14. IV.
Unser jetziges Stilbemühen — was versucht es? Sich zu be
freien von der Zeit, auch im Unterbewußten, und dadurch der
Zeit ihre innerste Form zu geben.
*
Die Konsequenz der vita contemplativa ist eine magische Ver
bundenheit mit den Dingen, und im weiteren Verlauf die Askese,
als eine bewußte Methodik der Vereinfachung und Beruhigung
in Sprache und Bild. Die vita contemplativa widerstreitet dem
abstrakten Denken; aber die vita aesthetica ebenso. Nietzsche der
Ästhet, wo er für die Bosheiten Luthers gegen die vita contem
plativa auftritt, ist doch recht blind. Wilde und Baudelaire, die
bewußteren Künstler, befürworten die vita contemplativa (und
logischerweise das Mönchtum) ganz ausdrücklich. Bilder setzen
ein Betrachten, Urbilder aber vielleicht ein Erstarren voraus.
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Fürs deutsche Wörterbuch. Dadaist: kindlicher, donquichot-
tischer Mensch, der in Wortspiele und grammatikalische Figuren
verstrickt ist. #
Programm der II. („Sturm“-)Soiree.
I.
Tristan Tzara: Introduction.
Hans Heusser: „Prelude“, „Mond über Wasser“ (gespielt
vom Komponisten).
F. T. Marinetti: „Die futuristische Literatur“.
W. Kandinsky: „Fagott“, „Käfig“, „Blick und Blitz“.
G. Apollinaire: „Rotsoge“, „LeyQps du Douanier“.
Blaise Cendrars: „Crepitements“.
Musique et Danse Negre, executees par 5 personnes avec
le concours de Mlles. Jeanne Rigaud et Maria Can-
tarelli. (Masques par M. Janco.)