Das Wort und das Bild.
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Ursache deutscher Charakterschwäche und deutscher Geschichts
verdrehung würde fallen.
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Der bilderstürmende Protestantismus und der abstrakte Idealis
mus — beide sind kunstfeindlich, ,antiromantisch', und sie haben
keine Wurzel in der tausendjährigen Bildweise unserer Vorväter,
die strenger, höher, größer, breiter und menschlicher empfanden.
Der Klassizismus kennt kein christliches Mitleid; er kennt nur
,Canaille', kein Elend, keine Misere.
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„Der Fall Wagner“ von Nietzsche, 1888, deutet auf das De- 19. VIII.
kadenzproblem; auf die Kulturwirrnisse, wie Rimbaud in Frank
reich. Auf den abnehmenden Sinn für das Echte, auf die Schau
spielerei der Ideale; auf jenen bürgerlichen Karneval, in dem
christliche, heidnische, reformatorische und klassizistische Bil
dungselemente bunt durcheinander wirbeln. Auf den Verfall der
Religion, der Kunst, auf den Charakterverfall; auf das ,gute
Gewissen in der Lüge', auf die ,Unschuld zwischen zwei Gegen
sätzen', auf die Cagliostro-Allüren der Modernität.
,Eine Diagnostik der modernen Seele', sagt der Autor, —
,womit begönne sie? Mit einem resoluten Einschnitt in diese
Instinktwidersprüchlichkeit, mit der Herauslösung ihrer Gegen
satzwerte'.
Christentum oder Antike heißt hier das Gegensatzpaar, und
die Befürwortung gilt allem Heidnischen, Klassischen, aller herren-
haften Distanz. Käme mein Wort in Betracht, so würde ich um
gekehrt entscheiden. In den christlichen Mönchen stehen einer
neuen Disziplin tausende von selbstlosen Helfern zur Verfügung.
Ein riesenhafter Distanzapparat, die Hierarchie hat starke Wur
zeln noch immer im Volke. Der christliche Bild- und Symbol-