Von Gottes- und Menschenrechten.
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folgende Sätze stehen: ,Das deutsche Volk hat seine Seele ver
loren. Die bisherige Seele war eingestellt auf Ordnung, Wissen
und Gehorsam. Der schändliche Mißbrauch, den wir selbst und
die alte Leitung damit getrieben, hat diese Seele getötet. Mangel
an staatsbürgerlichem Verantwortungsbewußtsein wies sie ja stets
auf, war dafür um so stärker im geschäftlichen Denken und
Handeln. Der Kriegswucher, der verfehlte Weltmachtstraum, die
Versperrung des Sicherheitsventils des freien Wortes im Kriege,
die Unterdrückung jedes Persönlichkeitsbewußtseins im Heere
und in der Heimat, die Verherrlichung des Mordes als nationale
Tat durch vier lange Jahre hindurch, Millionen Einzelsünden
gegen das Selbstbewußtsein der Untergebenen im Heere —: das
alles und vieles andere, ins Maßlose gesteigert durch den un
erhörten Zusammenbruch aller Hoffnungen, haben unsere Seele
getötet..' *
,Je älter ich werde/ schreibt Tolstoi an Berta von Suttner, 27. II.
,und je länger ich über die Frage des Krieges nachsinne, desto
mehr bin ich überzeugt, daß die einzige Lösung der Frage in
der Weigerung des Bürgers läge, Soldat zu werden. Solange
jeder Mann im Alter von zwanzig, einundzwanzig Jahren seine
Religion — nicht nur das Christentum, sondern auch das mosaische
Gebot ,Du sollst nicht töten!' — abschwören und versprechen
muß, alle niederzuschießen, die sein Chef ihm befiehlt, auch die
Brüder und Eltern, — solange wird der Krieg dauern und wird
immer grausamer werden. Auf daß der Krieg verschwinde, tut
nur das Eine not: die Wiederherstellung der wahren Religion
und damit der menschlichen Würde.'
(Inzwischen aber, und solange ein religionsfeindlicher oder
indifferenter Staat herrscht, wird man die Rechtsfrage so kon
struieren müssen, daß dieser Staat die Gottesrechte bestreitet
und daß man ihm darum keinen Eid leisten darf. Es ist ein un-
Bal 1, Die Flucht aus der Zeit. 16