Volltext: Die Flucht aus der Zeit

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Von Gottes- und Menschenrechten. 
Persönlich möchte ich dazu noch sagen: daß man schließ 
lich wird darauf verzichten müssen, nach spinozistischer Art die 
Gründe unserer nationalen Leiden nur in äußeren und von außen 
kommenden Ursachen zu sehen. Wenn Prof. Sombart den ganzen 
Amoralismus der Marxisten nur von der französischen Enzyklo 
pädie herzuleiten versucht, so ist dies eine Selbsttäuschung. 
* 
VI. Wieviel Kraft man noch immer darauf verwendet, die Ge 
schichtswissenschaft zu konstruieren, während doch wahrlich Ver 
anlassung gegeben wäre, den faktischen Geschichtsverlauf zu 
kontrollieren und damit selber ein wenig Geschichte zu machen. 
Man wird ja doch die Geschichte nicht konstruieren können, ohne 
selber konstituiert zu sein und auf eine entsprechende Konsti 
tution auch in der Umwelt zu dringen. 
* 
Die Bestimmung des Menschen geschieht von der geistigen 
Welt her, nicht aus der Zeit, und man muß immer danach trach 
ten, daß es so sei. Man muß das Menschenbild zu jeder ihm 
möglichen Höhe erheben und darüber wachen, daß diese Höhe 
nicht erschüttert und zertrümmert werde. Jeder einzelne kann 
so zum Felsen werden, um den die Geschichte brandet. Alle 
derartigen Felsen aber sind garantiert im Felse Petri. 
* 
Wir Neueren, bei denen alles durcheinander geraten ist, weil 
wir die Gerechtigkeit nicht mehr kennen, wir pflegen ohne Aus 
wahl alles Negative und Positive aufzuzählen. Die Feststellung 
dessen, was wir häßlich finden, nimmt den größten Raum ein; 
unsere abwehrende Tätigkeit überwiegt. Es könnte auch anders 
sein, denn es ist in früheren Zeiten anders gewesen. Wir könnten
	        
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