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supportable, il veut sauver l’homme de la folie la plus dangereuse: la vanité, 
il veut simplifier la vie de l’homme, il veut l’identifier avec la nature, la 
raison déracine l’homme et lui fait mener une existence tragique, l’art concret 
est un art élémentaire, naturel, sain, qui fait pousser dans la tête et le coeur 
les étoiles de la paix, de l’amour et de la poésie, où entre l’art concret, sort la 
mélancolie, traînant ses valises grises remplies de soupirs noirs, [illustrations 
18, 27, 28 a, b, c] 
Konkrete Kunst 
1909 besuchte mich der russische Maler Rossine in der Schweiz und zeigte 
mir Zeichnungen, in denen er mit farbigen Punkten und Kurven seine innere 
Welt auf eine niegesehene Art dargestellt hatte. Es waren keine Abstrak 
tionen von Landschaften, Menschen, Gegenständen, wie dies in den kubisti- 
schen Bildern zu sehen ist. Ich zeigte ihm Leinwände bedeckt mit einem 
schwarzen Gewebe, mit einem Netz wunderlicher Schriften, Runen, Linien, 
Flecken. Dies war das Resultat monatelanger, qualvoller Arbeit. Meine 
Kollegen schüttelten den Kopf und beurteilten meine Arbeiten als verun 
glückte Skizzen. Rossine dagegen war sehr von meiner Arbeit eingenommen. 
Seine Arbeiten und meine Arbeiten waren, glaube ich, konkrete Kunst. 
Meine ersten konkreten Bilder, die erhalten geblieben sind, stammen aus 
dem Jahre 1915. Zwei solcher Arbeiten befinden sich in der Sammlung M. 
Hagenbach in Basel. Eine ähnliche Arbeit ist in der kleinen Anthologie 
cabaret Voltaire aus dem Jahre 1916 abgebildet. Diese Arbeiten sind Klebear 
beiten aus verschiedenen Materialen, Papier, Stoff, Schnur, Stein, Holz. 
Die Welt der Erinnerung und des Traumes 
Gegen Ende ihres Lebens war Sophie Taeuber von einem wundersamen 
Licht verklärt, als wisse sie von ihrem nahen Ziel. Stets kannte sie den 
rechten Weg, wie ein Wanderer, der von einem hohen Turm aus die Wege des 
Landes überblickt hatte Sie strömte Kräfte aus, welche die Welt des Tages 
verwandelten. So strahlte einmal eine blühende Landschaft aus ihr, die eine 
gleichgültige Gegend, in der wir uns zufällig aufhielten, durchdrang, sodass 
sich diese prächtig und duftend entfaltete. Sie lebte stets mit der wirklichen 
Welt des Traumes verbunden. Nur Märchen von vollendeter Schönheit 
könnten den Glanz und das Licht ihres Wesens widerspiegeln.
	        
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