Volltext: 1914-1916 (1914-1916)

ls die Tage heiter 
glänzten, 
Hat kein Gott uns 
offenbart, 
Daß ihr die geheim 
Bekränzten 
Und die Todgeweihten wart. 
Denn des Schicksals Pfeile schwirrten 
Ueber unsre Häupter weit, 
Eure blanken Waffen klirrten 
Wie ein Schmuck im Tanz der Zeit. 
Darum liebtet ihr das -Leben 
So verzückt und ohne Ruh, 
Darum war es euch ergeben, 
Fiel euch reif und schaumend zu. 
Um den Becher schnell zu neigen, 
Jede Stunde war Gewinn, 
War Musik und rascher Reigen 
Und ihr risset uns mit hin. 
Warum laßt ihr unsre Hände, 
Da die -Lust am höchsten loht, 
Stürmt den Pfad allein zu Ende, 
Schlürft allein den felgen Tod? 
Uns soll man zu Grabe läuten, 
Wenn ihr bliebet Ln der Schlacht, 
Die ihr uns zu Todesbräuten, 
Glicht zu Müttern habt gemacht. 
Ina Seidel 
23$
	        
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