ie Geistigen haben am Anfange dieses Rrieges ihn bejaht,
ihn bejahen müssen; wenn sie auch ihre Stellung gegen
den Rrieg, schon in der Erkenntnis, daß jeder geistige
Vorgang Rrieg sei, nicht aufgaben, erkannten sie, von den
wenigen abgesehen, die aus falscher Metaphysik den Rrieg
überhaupt gutheißen, daß das vorhandne Europa der
bleibende, bleiben müssende Grund ihrer ach so nebellosen
Pläne sei. Ob sich dies geändert hat — zumal man nicht
mehr weiß, ob es gegen Osten, nach Westen, oder um was es überhaupt geht —
braucht nicht beachtet zu werden. Auf jeden Fall sind (außer den Frauen) die
Geistigen die am meisten Leidtragenden dieses Rrieges; nicht nur weil ihre
Rulrurideale zusammenstürzten; nicht nur weil in ihren Reihen zahllose Opfer
den geistigen Seuchen dieser Zeit fielen — sondern weil dieser Rrieg, sein Beginn,
sein Verlauf, seine Führung, eine ungeheure Bestätigung des Bürgerlichen
bedeutet. In der Tat hat der Bürger in diesem Rriege, in diesem internationalen
Rriege, diesem Rriege der politischen Trusts,-dieser Kulmination des politisierten
Rapitalismus, außerordentliches geleistet; er hat sich, nicht nur in seiner kom
plementären Erscheinung, dem Militär, sondern ganz für sich rund und fest
ausgearbeitet, ist gewachsen und in der Wirklichkeit verwachsen.
wir werden es schwer haben. Lernen wir darum von ihm sein bestes
Mittel — Organisation, lernen wir von dem untergegangnen Proletariat sein
einziges Mittel: Zusammenschluß, wir wissen, wie schwer es uns wird — aber
man wird uns so zusammendrängen, daß wir einander endlich fühlen können.
Befestigen wir unsre gemeinsame Vereinzelung! Erkennen wir, formen wir
das Bejahende der Negation! Umkreisen, bewachen, belauern wir die Wirk
lichkeit — da uns die Realität so hart auf die Haut gerückt ist! Leiten wir
sie in einen Strom, unsre Leidenschaften aller Sterne! Verkaufen wir, um den
preis der Welt, unsre Skepsis; bleiben wir dennoch Skeptiker — und beginnen
wir die skeptische Politik! Nie wird die ungeheure Verwirrung schaffen, und
aus der wird der Geist aufstrahlen.
Es wird schwer sein wie alles, was fein muß, und nicht wie alle Ueber
zeugung und Willkür. Ergeben wir uns der neuen, erhabenen Willkür der
Bündnisse, der Politik; uns fei nicht, wie dem Bürger, die Politik das Mittel
zum Leben, uns fei die Politik das Leben, der Zweck!
Realisieren wir die Idee; greifen wir an das Nächste; politisieren wir
uns, zu allen Spielen der Nähe, des Tages, des Rompromisses — glauben
wir, daß es uns Zweck fei, und es wird gehn. Und wenn es nicht genügt —
militarisieren wir uns, die wir von je disziplinierter als alle waren — und
nur in der Bindung des Heute uns zu verlieren drohen. Sein wir des Heute
so gewiß wie des Morgen!
Und vergessen wir darüber nicht, daß, wie die Verfassung die Gefahr der
Revolution, die Hierarchie die Gefahr des organisierten Geistes ist. Behalten
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