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wir vor uns, daß die Macht nicht das Ziel ist, sondern der weg; daß der
Zusammenschluß der Geistigen nur eine Waffe ist, die nach dem Siege ein
geschmolzen werde, daß, wo als Mittel gegen Macht und Masse die Macht
des Geistes verlangen — daß es uns aber nicht auf die Macht des Geistes,
wenn sie auch von allen Notwendigkeiten die zarteste Vergewaltigung bedeutet,
sondern darauf ankommt, den Geist zu realisieren! Und ihn ganz befreit, auch
vom Zwange seiner eignen Gewalt, zu konstituieren.
Heute ist es so, daß Realisierung durch Zusammenballung dargestellt wird,
wir haben schwer die Härte des Geistes erfahren — gönnen wir uns, zunächst
untereinander, daß wir sie danach allen zuwenden können, von je allzu genügsam
erträumte Güte, wir ahnen erst, wie sehr wir schon heute Brüder sind.
Rudolf Leonhard