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Gesichter seiner Hörer, grüßt und geht,
das Buch noch in der Hand, ins nächste Zimmer,
wo mit geschweiftem Fuß zierlich ein Schreibtisch steht,
drauf zweier Rerzen unbewegter Schimmer.
Ihm folgt ein Schatten, welcher lautlos gleitet
zum aufgeschlagenen pwlt. Der Raiser neigt sich, späht
und wandert wieder auf und ab. Er schreitet
und wirft das Buch fort, weil fein Leben vor ihm steht.
Und er diktiert: ruhmtrunkene, große Worte,
als könnten sie die Welt noch einmal zwingen,
als könnten sie durch seines Rerkers pforte
ihm die verlorenen Reiche wiederbringen,
als waren's Taten, waren neue Rriege.
Go ziehen durch einsam verbannte flacht
die Bilder seines Glücks und seiner Siege,
die Feuer seiner Herrlichkeit und Macht.
Das ist sein Leben: ein Erglühn des Rranken
Ln Dialogen und Erinnerungen.
Dann geht er schlafen — doch da nahen die Gedanken,
die einzigen Feinde, die er nicht bezwungen,
und nähren sich von seinem Schlaf. Jetzt hört
er rings den Wind um seinen Felsenstein
und fröstelt, vom Verlorenen aufgestört
und noch erregt, im grauen Morgenschein. —
Wilhelm von Scholz