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Dresden, 27. Mai 1905.
Mein sehr verehrter, lieber Herr Rat!
Und damit komme ich zur Definition des Begriffes
<3unnötig[>. Unnötig ist alles, was resultatlos ist.
Daraus folgt, dass man über beides nichts weiss, wenn
man nichts darüber weiss.
Ich glaube, so ganz vorbei ist das Gewitter noch
nicht. Meine Schreibmaschine versendet immer noch
Blitze nach Stellen, wo die Blitzableiter nicht in Ordnung
sind. Aber ich ahne schon den Regenbogen der bald
auf der Landschaft seine Wunderwelt vorzaubern wird.
Vielleicht langt das Unzulängliche doch einmal zu?
Oder braucht es gar nicht zuzulangen? Besteht darin
das göttliche Geheimnis, die ewige Seligkeit, und die
ewige herrliche Schönheit? Und was neu und neu
gruppiert ist, anders, schärfer konzentriert, ein
anderes Neues gibt es nicht, ist unvergleichlich.
Beruht die Prophezeiung natürlich nicht auf Er
innerung, oder auf falscher Erinnerung, die Unwich
tiges behalten, auf einer Erinnerung, die unrichtig
kombiniert, so kann sie auch nicht in Erfüllung gehen.
Daraus folgt, wie oben, dass man über beides nichts
weiss, wenn man nichts darüber weiss. Nämlich, weil
auch schon ganz sinnlose Prophezeiungen ihre Erfüllung
oder ihre Erledigung fanden.
Ich musste diesen Kringelkrangel machen, oder ich
leistete ihm Vorschub, weil sich sonst kein Mensch um
mich gekümmert hätte und weil die Verhältnisse mich