Volltext: Italienische Malerei des XIX. Jahrhunderts

BAZZARO, LEONARDO. Mailand 1853—î 
Mitschüler Gignous im Atelier des Landschaftsmalers Fasanotti, studierte dann 
an der Brera bei Bertini. Auf die Jugendjahre in der Lombardei folgt seine 
venezianische Periode. Die Begeisterung für das «en-plein-air» tritt an die Stelle 
der Interieurstudien. Diese Entwicklung verbindet ihn eng mit Mose Bianchi. 
Seine Bilder zeugen von einem gefälligen, lebhaften Impressionismus und zeichnen 
sich sowohl durch den Reichtum, als auch durch die Zartheit der Farben aus. 
1. «RIO A VENEZIA». OI auf Leinwand, 48.5 X * ;.< cm. 
Seiner Neigung folgend, fiigt sich Bazzaro in die ‘Tradition der venezianischen 
Malerei ein, die auch seiner Liebe zu den Dingen und seinem malerischen Gefühl 
entspricht. Aus der ersten erwächst seine «Veduta Veneziana», modern und doch 
der Überlieferung Canalettos und Guardis getreu, dem zweiten verdankt er die 
hohe Qualität seiner Malweise. Selten hat ein Maler so treffend das Schweigen, 
die durchsichtig grüne Atmosphäre eines «Rio» wiedergegeben, und das goldene 
Flimmern der Bauwerke, die sich im Canal grande spiegeln. Abb. I. 
BELTRAME, ACHILLE. Arzignano (Vicenza) 1871— 
Studierte an der Brera bei Bertini. Er debütierte ganz jung in Mailand und nahm 
an den wichtigsten Ausstellungen teil. Guter Landschaftsmaler und Porträtist. 
Seit 1898 hat er aber mit den farbigen Bildern der «Domenica del Corriere» 
sozusagen eine Gattung der illustrierten Chronik erfunden, eine Art journalisti- 
scher Malerei, der er seine internationale Berühmtheit verdankt. Er verfügt über 
ein erstaunliches Vorstellungsvermögen und über die absolute Beherrschung der 
Aquarelltechnik. 
2. WEIBLICHES BILDNIS. Pastell. so X 65 cm. 
BIANCHI, MOSE, Lombarde. Monza 1840—1904. 
1856 an der Brera. Garibaldinischer Freiwilliger im Feldzug von 1859. Dann 
studierte er weiter bei Bertini und debütierte mit histcrischen Gemälden. Beein- 
flußt von :der Mailänder Boheme, löst er sich von der akademischen Überliefe- 
rung und gibt seiner Persönlichkeit in Landschafts-, Bildnis- und Kostiimstudien 
freienx Ausdruck. Seinen Studienreisen im In- und Ausland verdankt er seine 
Sympathie für Meissonier, beglückende venezianische Einflüsse durch Tiepolo 
and Guardi und eine herzliche Verbundenheit mit Faruffini. Vielseitig, gefällig 
und geistreich, ist er einer der originellsten und repräsentativsten lombardisch- 
venezianischen Meister. 1924 fand in Monza eine Gedächtnisausstellung seiner 
Werke statt. 
Bibliographie: The Studio, 1913; G. Marangoni: M. B., Bergamo 1924. 
3. LAGUNE IM STURM. O1 auf Holz, 75 X 48,- cm; signiert 1884 
Getreue und tiefempfundene Darstellung der Poesie der Lagune, eine der stärksten 
und wirkungsvollsten Leistungen von Bianchis Impressionismus. Die malerische 
Vision ist seiner «Traversata della Laguna» in der Mailänder Galerie verwandt, 
sie erscheint uns hier aber noch reiner und erhabener, weil ihr das anekdotische 
Element fehlt, das im Mailänder Bild vorherrscht. 
4. «CHIOGGIOTI». Ol auf Holz, 22 X ı1 cm; signiert. 
Köstlich in Farben und Lichtwirkung und in der Verkürzung der Architektur 
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