17. LANDSCHAFT MIT HIRTENMÄDCHEN. Ol, 39,5 X 31 ©.
Reich an Helldunkel-Effekten, wirkt das Bild durch Einheit und Tiefe des
Lichtes und durch seine Stimmung großartiger und romantischer Melancholie. Es
ist dem «Solidudine» genannten Bild im Rathaus von Reggio Emilia verwandt.
Abb. XIV.
GIGNOUS, EUGENIO. Mailand 1850 — Stresa 1906.
An der Brera bis 1870. Befreundet mit Cremona und Ranzoni und in den Kreis
der «Scapigliatura» aufgenommen, verfiel er dem Einfluß jener ästhetischen
Ideale und malerischen Formen. Seine Kunst entwickelte sich aber in einer anderen
Richtung, indem er sich, 1887 nach Stresa übergesiedelt, gänzlich dem Studium
der dortigen Landschaft zuwendet. Cremonas Einfluß bleibt nur noch in Gignous’
lebbafter und impulsiver Pinselführung wirksam. Er liebte das Gebirge, dessen
Poesie er in seinen Schnee- und Weidebildern auf eine ursprüngliche Weise fest-
hielt. Er beschickte zahlreiche internationale Ausstellungen.
Bibliographie: A. Francini in: «Pinacoteca», I, 1928-29, S. 97-100.
18. LAGUNENLANDSCHAFT. Wie Most Bianchi empfand er den großen
Zauber der venezianischen Landschaft, die er in diesem Bild mit dem Ungestüm
des romantischen Lombarden wiedergibt.
INDUNO, DOMENICO. Mailand 1815—1878.
Von sehr bescheidener Herkunft. Zuerst Goldschmied, dann Schüler der Brera;
er wurde sehr geschätzt von Hayez, der ihn auch beeinflußte. An den revolutio-
nären Ereignissen der Jahre 1848—59 nahm er als aktiver Kämpfer teil. Er mußte
sich nach der Schweiz und später in die Toscana flüchten, wo er, als Verbannter,
die Bilder «Bollettino della resa di Roma» und. «Dclore del soldato» malte.
Er hatte, den Schulregeln folgend, mit religiösen und akademischen Themen
begonnen, wandte sich aber nach 1860, veranlaßt durch seine persönlichen Er-
lebnisse, historisch-politischen und patriotischen Sujets zu. Eine dritte Phase
seiner Entwicklung führte ihn dann zur Darstellung einer heiteren «menschlichen
Komödie», die durch Witz, geistreiche Pinselführung, eine liebenswürdige Nei-
gung zum Erzählerischen und Volkstümlichen und durch die auf sichere zeichne-
rische Technik gegründete Unmittelbarkeit des malerischen Ausdrucks überrascht.
Er ist wohl der hervorragendste Vertreter der in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts in der Lombardei blühenden Genremalerei. Die Kunst seines Bruders
Girolamo ist der seinen nahe verwandt.
Bibliographie: A. Rovani: Le Arti, Milano 1874; Catalogo della mostra retro-
spettiva dei pittori D. e G. Induno a Castello sforzesco di Milano.
19. LEDA. Ol auf Pappe, oval. Durchmesser 25 cm.
Einfache Skizze, lebhaft und glücklich in der Komposition.
20. SZENE AUS DEN PROMESSI SPOSI VON MANZONI. Ol auf Pappe,
27 X 20 cm.
Klarer Entwurf zu einer Illustration, von gewandter, flüssiger Pinselführung.
MICHETTI, FRANCESCO PAOLO. Toco di Casauria 18 51 — Francavilla a
Mare 1929.
Er begann seine Studien 1868 an der Akademie von Neapel als Mitschüler Dal-
bonos und wurde dann Schüler Morellis. Von Neapel kehrte er in seine Heimat
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