korative hinaus, die reinen malerischen Werte, besonders auch in den pracht-
vollen Entwürfen.
Bibliographie: D. Morelli-Dalbono: La scuola di pittura napoletana nel sec. XIX,
Bari 1915; Spinazzola: D. M., Milano 1925; A. Conti: D. M., Milano 1926.
22. «BAGNO POMPEIANO». Ol auf Leinwand, 132 X 103 cm. 1861 entstanden,
Ausgestellt an der Weltausstellung in Paris 1867. Der Kritiker des «Journal des
Débats» schrieb (am 27. Oktober 1867): «peinture... très habile et d’une belle
couleur».
Das Thema des pompejanischen Bades war in diesn Jahren sehr in der Mode,
vielleicht weil die neuen Funde der Ausgrabungen in Pompeji und Herkulanum
das Interesse neu geweckt hatten. In Paris entstanden zahlreiche Bilder mit diesem
Sujet. Am nächsten verwandt ist dem Bild Morellis das «Tépidarium» von Th.
Chassériau (1853). Das Werk Morellis scheint uns aber nüchterner und ausgegli-
chener in der Komposition zu sein. Abb. >.
Reproduziert in: Comanducci: I pittori ital. dell’80o, Milano 1934, S. 455.
23. «LA SULT ANA E LE SCHIAVE DI RITORNO DAL BAGNO». DI auf
Leinwand, 80 X 61 cm, 1882
Die «orientalische Mode», welche Literatur und Kunst im 19. Jahrhundert propa-
gierten, interessierte auch Morelli. Die große lichte Skizze versucht die schwiile,
südliche Atmosphäre wiederzugeben. Der Meister verwendet hier die Farben mit
einer fast dürftigen Sparsamkeit, die uns bei seiner sonstigen großzügigen Mal-
weise ungewohnt anmutet. Die Olfarbe scheint uns hier trocken, bestäubt, wie
ein Pastell. Der Zusammenklang der grauen Töne ist sehr zart. Das zeichnerische
und beschreibende Wohlgefallen am Kostüm gemahnt an Fortuny. Abb. XI.
NOMELLINI, PLINIO, Livorno 1866 — S Felice a Ema 1943.
Er begann seine Studien bei Belli, später Schüler von Fattori. Er lebte als ganz
junger Mensch als Freund Signorinis und Legas im Kreise der «Macchiaioli»
und war der jüngste dieses Kreises. Er machte sich aber von diesem Einfluß frei,
um in Ligurien die «esperienza divisionistica» zu erleben, der er dann treu blieb.
Von überschwenglichem Temperament, schwelgte er in einem Farbenreichtum, der
ibn oft zu Übertreibungen hinriß. Er war auch Kunstschriftsteller und feuriger
Polemiker.
24. «MARINA». Ol auf Holz, 34,2 X 231,2 cm; sigmert.
Diese phantasievolle und dekorative Ansicht ist nicht mehr «macchiaiola» und
noch nicht «divisionistisch». Von schönen Farbtönen, wirkungsvollem Aufbau
und Jebhafter Bewegung.
NONO, LUIGI, Fusina 1850 — Venedig 1918
Er studierte an der venezianischen Akademie bei Molmenti. Ein mit seltenen
künstlerischen Qualitäten — in der Intensität der Farbgebung und der Kraft
seines Helldunkels — begabter Meister. Er schien zur Genremalerei prädestiniert
zu sein und hatte großen Erfolg mit seinem Bild «la Morte del Pulcino». Aber
im Jahr 1883 brachte ibm sein großes Gemälde «Refugium peccatorum» durch
seine romantische und dramatische Kraft eine unerwartete, populäre Berühmt-
heit ein, die seiner künstlerischen Entwicklung während einiger Zeit im Wege
FS