Schon persönlich erlebt:der Maler Hans Garnjobst kam oft und gern zu
mir in meine frühere kleine Wohnung,freute sich an meinen Werken und
schätzte mein Können,bis mein Werk öffentlich hervortgpeten sollte —
da verwandelte er sich in einen gehässigen Feind,obschon ich ja mei-
ne Bilder nicht verkaufte,ihm alsb keine Konkurrenz machte,aber —
sagten mir Kenner - das Bekanntwerden meiner Kunst würde dem Publi-
kum den Geschmack an seinen Gemälden nehmen.Hic haeret &CQquUa,
Ich habe eine Reihe von urteilsfähigen,in der Kunst bewanderten
Freunden und Freundinnen meines Werkes auch im Kanton’ Zürich,mehr als
ich erwartet hätte.Für sogenannte Kollegen hab ich mein Werk ja nicht
geschaffen,sondern weil ich es aus inneren range musste,und es ist
auch von verschieädnen Künstlern selbst und von Kunstfreunden ud
Kunstkennern um seines künstlerischen Wertes willen geachtet werden.
Ich weisz,dass meine Zeichnung,meine Farbenkomposition und meine völb-
lig neue Technik vor der Welt bestehn können.Ueber den Geschmack lä st
sich nicht streiten.Und Hauptsache ist schlieszlich,wie ein Kunst k
auf verschiedne Menschen wirkt,denen es etwas bedeutet. a
Als Herr Righini die: Photographie des groszen Bildes/ gezeigt
+ erhielt,auf dessen Sichtbarmachung in Zürich es zunächst ankam,denn
die"Klarwelt" lasse ich nicht in beliebigen Räumen ausstellen,da ver-
langte er nicht einmal,das Gemälde zu sehn,und hat also das,worauf es
ankam, XzRX Überhaupt nicht gesehn.Ihm aber kam es ja auch nür darauf
an,die- Sichtbarmachung mit. Scheingründen zu verhindern - in "Acht und
Bann" zu tun.Kunst ist wie Religion,entweder man fühlt es oder man
lehnt es ab.Und nur ein kultivierter gerechter Geist kann auch Kunmst-
werke schätzen,die ihn nicht zum Mitschwingen: bringen.Wer hat den
rechten Glauben?wer hat die rechte Kunst?
Ja,Herr Dokkor - und wenn es sein soll,wird mein Lebenswerk
- doch zu denen äringen,die seiner bedürfen.Sonst -nun darüber wird
‚die Zukunft entscheiden. - ;
Jedenfalls danke ieh Ihnen für die Mühe und- Ihre gefällige Ab-
Sicht. ) * c .
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