Volltext: Jahresbericht für 1897 und Verzeichnis der Mitglieder pro 30. April 1898 (1897)

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Am 9. Juni war der Entwurf eines Finanzierungspro- 
jektes dem Vorstande bereits unterbreitet und der Finanz- 
kommission gelungen, eine Anzahl von Herren der Gesell- 
schaft zu gewinnen, die Sammlung von Beiträgen vorzu- 
nehmen. 
Es war dies eine ebenso beschwerliche wie schwierige 
Aufgabe; dieselbe wurde aber über Erwarten gut gelöst, 
denn mit Beginn der Reisesaison war es bereits gelungen, 
eine Summe von beinahe Fr. 400,000 zur Zeichnung zu 
bringen, dank der grossen Opferwilligkeit der Zürcher 
Familien, die auch für solche Zwecke sich bereit finden 
liessen, ihre Hand aufzuthun in dem guten Glauben, dass 
später auch in den weitern Schichten der Bevölkerung nach 
Kräften mitgeholfen werde, das Unternehmen zu glücklichem 
Gedeihen zu führen. — Aber auch hier niedergelassene 
Fremde haben hohe Einsätze gewagt, wetteifernd in der 
Erkenntnis, dass die Pflege der Kunst einen Schlusstein in 
die Entwicklung des zürcherischen Gemeinwesens setzen 
werde, die auch ihnen am Herzen liege. Die Reisesaison 
gebot nun von selbst, einen Ruhepunkt eintreten zu lassen. 
Die Bestimmung des Tonhalle-Areals hatte mittlerweile 
viele Gemüter in Bewegung gesetzt, und gegenüber dem 
fertigen Überbauungsplan traten Konkurrenzpläne auf. 
Ernster als diese wurde aber der Gedanke, ein Stadt- 
hausgebäude hier zu errichten, und in der That erwies es 
sich bald, dass solche Planprojekte in Ausführung begriffen 
sejen. 
So sehr nun diese Strömung an sich ihre Berechtigung 
haben mochte, so gefährlich wurde dieselbe für die im 
Gange befindliche Aktion unserer Gesellschaft; denn im 
gleichen Verhältnis, wie diese Gerüchte greitbare Gestalt 
annahmen, verlor man den Boden unter den Füssen, weil 
dadurch das Projekt Bluntschli gegenstandslos wurde. 
Unter diesen Umständen konnte die Sammlung mit dem 
anbrechenden Herbst schicklicher Weise nicht fortgesetzt 
werden. Es beschloss aber der Vorstand in seiner Sitzung
	        
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