An die
verehrl. Mitglieder der Zürcher Kunst-Gesellschaft,
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Wir beehren uns, Ihnen hiemit den Bericht über das
Jahr 1901 zu überreichen.
Die geradezu vitale Bedeutung, die die Daufrage für
die Zürcher Kunstgesellschaft mit jedem in Ungewissheit
verstreichenden neuen Jahre immer bedrohlicher gewonnen
hat, wird es entschuldigen, wenn der Berichterstatter dies-
mal die Zeitgrenze, die ihm für den Jahresbericht gezogen
ist, überschreitet, um gleich heute auf die erste, stumme
Frage der ungeduldig Aufschluss Erwartenden allen die
freudige Antwort erteilen zu können, die, nachdem das
Berichtsjahr bereits vollendet war, erst in den Anfangs-
monaten des Jahres 1902 reifte.
Die Bilanz, die nach Jahre langer, stets erneuter An-
strengung der letzte Jahresbericht in der Baufrage zog,
lautete: in Geduld warten! Das Bauprojekt war nach dem
dies nefastus des Jahres 1899 von den Stadthausanlagen
wieder auf das Tonhalleareal zurückgekehrt. Zwischen dem
Stadtrat und dem Vorstand der Kunstgesellschaft war ein
am /. März 1900 von der Kunstgesellschaft ratifizierter Ver-
trag abgeschlossen worden, der für das Kunsthaus einen
Bauplatz am Utoquai reservierte. Aber die Ausführbarkeit
des Projektes auf diesem Platze war unabtrennbar an die
Lösung geknüpft, die das Problem der Verwertung des