Volltext: Jahresbericht für 1901 und Verzeichnis der Mitglieder vom 30. Juni 1902 (1901)

Nachdem die Kunstgesellschaft mit der üblichen, sehr 
animierten Berchtoldsferer im Künstlergut in das neue Jahr 
eingetreten war, alarmierte sie bald darauf zu einer feier- 
lichen Manifestation der Tod Arnold Böcklins. Telegramm 
und Brief sprachen zu der Familie des Geschiedenen. Einen 
Kranz legte für die Zürcher Kunstgesellschaft beim Begräb- 
nis der schweizerische Konsul in Florenz, Herr Steinhäuslin, 
auf das Grab. Im stimmungsvoll dekorierten vordern Saale 
des Künstlerhauses wurde, ohne dass die laufende Serie 
eine Unterbrechung fand, für die Dauer von 14 Tagen 
aus den in Zürich vorhandenen Bildern von Böcklin eine 
immerhin aus 11 Originalwerken bestehende, durch Repro- 
duktionen subventionierte Döcklin-Ausstellung improvisiert, 
die dem alltäglich in Scharen herbeiströmenden Publikum 
eine Stätte weihevollen Geniessens wurde und uns die ange- 
nehme Verpflichtung auferlegt, unsern Dank ihnen hier auch 
5ffentlich auszusprechen, die uns bereitwillig ihre Kleinodien 
anvertrauten. Es waren ausser Frau Syz-Landis, die seither 
verstorben ist, die Herren Prof. Bluntschli, Kommerzienrat 
Fenneberg und Schwarzenbach-Zeuner. Am 29. Januar 
abends 4 Uhr fand in der Aula des Polytechnikums die wegen 
der Raumverhältnisse auf die Mitglieder der Kunstgesell- 
schaft und Eingeladene beschränkte Gedächtnisferer statt. 
Herr Prof. Bluntschli hielt die Rede; das Tonhalleorchester 
unter der Leitung des Herrn Dr. Hegar leitete die Feier 
ein und beendigte sie durch den Vortrag zweier Sätze; Herr 
Adolf Meyer hatte in wenigen Tagen eine Gipskopie nach 
Hildebrandts Böcklin-Büste angefertigt. Die Gedächtnisrede 
mit einem Porträt von Böcklin konnte den Mitgliedern der 
Gesellschaft dank dem liebenswürdigen Anerbieten der Re- 
daktion der Schweiz. Bauzeitung übermittelt werden, die 
Separat-Abdrücke in entsprechender Zahl zur Verfügung 
stellte. Ob die rasche Kopierarbeit des Herrn Adolf Meyer 
als Frucht den Auftrag zu einer Originalbüste von Marmor 
zeitigen werde, die das Porträt des Böcklin giebt, wie er 
unter uns wandelte, das ist eine noch pendente Frage. Die 
Absicht des Vorstandes, an Böcklins Wohnhaus an der
	        
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