11
schiedener Meister auseinandergeschnitten werden mussten,
um Solche richtigen Ortes unterzubringen. Nachdem dann
die einzelnen Blätter gereinigt, Risse unterklebt, fehlende
Ecken ergänzt und retouchiert, die Kreidezeichnungen fixiert
und die Guaschmalereien ausgebessert waren, erfolgte das
Aufheften der Kupferstiche nach dem bisherigen Verfahren
von Verwalter Hess auf Untersatzpapier und das Aufheften
von ca. 2000 Handzeichnungen nach neuerm Usus auf weisse
Kartons. Alle Blätter wurden mit dem Namen des Meisters,
der Darstellung und die Stiche auch mit der betreffenden
Lexikonnummer, wie Bartsch etc. bezeichnet. Den Schluss
bildete das Einlegen in neue Mappen einheitlicher Formate,
welche mit Etiketten und Inhaltsverzeichnissen versehen wur-
den und endlich das Unterbringen in den Schränken. Diese
Neuordnung machte die Anschaffung neuer Schränke nicht
notwendig; es findet sich sogar in den bisherigen noch reich-
lich Platz für die neuen Eingänge vieler Jahre.
Im Juni 1906 erhielt ihr Berichterstatter den Auftrag,
persönlich von den neuen Katalogen der «Oeffentlichen Kunst-
sammlung» in Basel Einsicht zu nehmen, und in ähnlicher
Weise, nur etwas vereinfachter, wurde dann die Katalogisie-
rung unserer Sammlungen durchgeführt in Form eines Zettel-
kataloges, dessen einzelne Zettel alphabetisch geordnet in
Selbstbinder festgeklemmt sind. Gleichzeitig ist auch ein
neues Inventar der Sammlungen angefertigt worden.
An fünf Sonntagvormittags-Sitzungen im Künstlergut
wurde der Sammlungskommission jeweilen über den Verlauf
der Arbeiten Bericht erstattet.
Veber den gegenwärtigen Bestand der Sammlungen
lässt‘ sich in Kürze folgendes mitteilen: Die
Kupferstich-Sammlung
weist heute die stattliche Anzahl von 23,440 Blättern*) auf
im Gesamtwerte von Fr. 38,500; das letzte Inventar von 1884
zeigt 14.244 Blätter iım Werte von Fr. 21.511.
*) Im letzten Jahresbericht ist die Zahl etwas höher angegeben, da
die inzwischen verkauften Dubletten noch inbegriffen waren.