dass es sich um Fälschung handle, vollständig gefestigt und
der Vorstand fasste den Beschluss, bei der Staatsanwaltschaft
Zürich Antrag auf Verfolgung der Bilderfälscher zu stellen.
Es geschah dies in der Ueberzeugung, dass es Pflicht und
Aufgabe einer Kunstgesellschaft sei, in solchen Dingen
Stellung zu nehmen und mitzuwirken, um das Andenken eines
grossen Künstlers rein zu erhalten. — Die Verfolgung geht
nun ihren Weg und da sie im Gange, aber noch nicht beim
Endresultate angelangt ist, vermeidet es unsere Berichter-
stattung, in dieser Sache jetzt schon Namen und andere
Einzelheiten zu nennen.
Das Ende des Berichtsjahres brachte eine schwere Er-
schütterung für die Gesellschaft; wir können aber auch über
diese nur einleitend berichten — die Angelegenheit ist bis
zur Stunde, da wir schreiben, noch nicht zur endgiltigen
Erledigung gelangt. Mitte Dezember 1908 ist der bisherige
Sekretär der Gesellschaft, Elimar Kusch, über schweren
Unterschlagungen zum Schaden der Gesellschaft betroffen
worden. Die durch Buchexpertise festgestellten Unterschla-
gungen belaufen sich auf eine Summe von rund 38,000 Fr.
Mitbeteiligt an den Unterschlagungen und diesbezüglich eben-
falls geständig ist der Hilfskassier und Abwart des Künstler-
hauses: Gänsli.
In einer Geschäftssitzung der Kunstgesellschaft, am
i1. Februar 1909, wurde ein Antrag des Vorstandes zum
Beschlusse erhoben, dahingehend, es sei die von Verwandten
des Kusch offerierte Deckung von 15,000 Mark gegen Ver-
zicht auf Strafverfolgung seitens der Gesellschaft anzunehmen ;
es sei ferner durch Verwertung gepfändeter Objekte von
Kusch ein weiterer Deckungsbetrag von schätzungsweise
1700 Fr. beizubringen und es sei ein freiwilliger Beitrag zur
Deckung des entstandenen Schadens seitens des Vorstandes
und der Finanzkommission im Betrage von 16,000 Fr. anzu-
nehmen, womit dann der entstandene Verlust: sich für die
Gesellschaft auf ein Minimum reduziert. — Trotz Annahme
dieses Beschlusses ist der Vorfall heute, da wir die Bericht-
erstattung schreiben, noch nicht als erledigt zu betrachten,