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Jahresbericht 1920 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Koch- und Hauswirtschaftschule. In den Herbst- und Wintermonaten wurden in Ver-
bindung mit den Zürcher Volksbildungskursen und der Zürcher Volkshochschule regel-
mässige Führungen am Samstag Nachmittag veranstaltet. Die Zahl der Anmeldungen
stieg von einem Monat zum andern in dem Masse, dass die einstweilige regelmässige
Fortsetzung auch für das neue Jahr in Aussicht genommen wurde.
In grösserem Umfange als je vorher wurden aus den Beständen der Sammlung
Werke leihweise nach auswärts gegeben: nach Winterthur die Mädchenfigur in
Bronze und der Frauenkopf in Holz von E. Bick, das Selbstbildnis von C. Hitz, das
Bildnis Heinrich Cramer von David Sulzer, der Bürgermeister Hess von Julius Sulzer,
Bildhauer Bissen und Jos. Anton Koch von J. C. Weidenmann; an die Internationale Aus-
stellung in Venedig 7 Gemälde von Ferdinand Hodler aus dem Eigentum der Schweize-
rischen Eidgenossenschaft und der Gottfried Keller-Stiftung, die «Milch» von C. Liner, das
Bildnis E. G. Rüegg von H. Sturzenegger, der «Sonntagmorgen» von E. Vallet, das «Haus
der Träume» und das Elternbildnis von Albert Welti; an die Schweizerische Kunstaus-
stellung für Amerika das «Ilfigertal» von L. P. Samuel Robert.
Kopiert wurden der Kopf eines alten Mannes von Rembrandt, die «Mittagsruhe»
von R. Koller und das Bildnis J. C. Rordorf von F. M. Diogg. Die Gesuche um Er-
mächtigung von photomechanischen Reproduktionen betrafen Werke von Adolf Stäbli,
J. M. Deschwanden, R. Koller, &. Lory, H. Lips, Salomon Gessner und Salomon Landolt.
Aus den Mitteln und gemäss den Bestimmungen des Legates Armin Honegger
wurden für 11 Kopien nach Werken der italienischen Renaissance Fr. 28,700.— aus-
gegeben; in diesem Betrag sind eine Reihe Anzahlungen an noch nicht fertig gestellte
Kopien inbegriffen. Die fertig eingelieferten und von der Sammlungskommission über-
nommenen Arbeiten sind in den Heften 8/9 und 11/12 des «Kunsthaus» aufgeführt.
Die Raumfrage bleibt mit der Zurückstellung des «Erweiterten Kunsthauses» und
dem notwendigen und unaufhaltsamen Wachstum der Sammlungsbestände weiter von einer
Lösung, als sie es je gewesen ist. Auch nach der Einbeziehung des letzten, bisher noch
nicht benutzten Saales des Landolthauses fehlen einmal Ausstellungsräume für grössere Bilder
von Malern des 19. Jahrhunderts, wie Diday und Calame, für die Schweizer Maler unserer
Zeit, für Aquarelle, Zeichnungen und wertvolle Blätter der graphischen Sammlung, für
Skulpturen, für sofortige vorläufige Ausstellung der Neuerwerbungen und für ausseror-
dentliche Leihgaben auf kürzere Zeit, dann Arbeitsräume für Konservierungs- und Katalog-
arbeiten, für Vorweisung und Prüfung von Ansichtssendungen, für Verkaufsvorräte
Archiv, Reproduktionen- und Plattensammlung.