Jahresbericht 1920 der Zürcher Kunstgesellschaft
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freundschaft in den Ausstellungsräumen und der Kollerstube des Kunsthauses. Den von
der Zürcher Kunstgesellschaft mit einem Beitrag unterstützten «Abendakt» der Künstler-
vereinigung Zürich besuchten 22 Künstlermitglieder der Kunstgesellschaft. Der Schweiz.
Künstlerunterstützungskasse entrichtete die Kunstgesellschaft von ihren eigenen Verkaufs-
provisionen einen Anteil von etwas mehr als Fr. 1300.—. Mit dem Lesezirkel Hottingen
und der Gesellschaft «Pro Ticino» trat sie in Beziehung bei der Einfügung der Tessiner
Kunstausstellung in ihr Ausstellungsprogramm, mit der Zürcher Volkshochschule für die
Veranstaltung von Führungen und Vorträgen im Kunsthaus.
Die Verlosung wurde mit der Auslosung von Gutscheinen zum Bezug von Kunst-
werken in den Ausstellungen und den Verkaufslagern Albert Welti und «Walze» des
Kunsthauses in der Höhe von insgesamt Fr. 3400.— in der herkömmlichen Form durch-
geführt, die Ziehungsliste ist in Heft 1 des «Kunsthaus» veröffentlicht.
Kunsthaus.
Der Kunsthausbetrieb blieb zu Beginn des Jahres von der Grippe-Epidemie
nicht unberührt, fast das ganze Hauspersonal wurde von der Krankheit ergriffen und zu
Arbeitsunterbrechungen von 2—3 Wochen gezwungen. Ende Februar erlitt der Aufseher
J. C. Kiechl einen Rückfall mit tödlichem Ausgang. An die Stelle der bisherigen Garde-
robiere Frau Frymann trat auf Ende Januar Fräulein K. Oberholzer, am 1. April an
Stelle der Kassierin Frau L. Hoffmann, die seit den Zeiten des Künstlerhauses im Dienst
der Kunstgesellschaft gestanden hatte, Fräulein Anna Rohr, im August an Stelle von
Fräulein C. Gutermann Fräulein Gertrud Jenny. Ebenso war auf 1. April Herr Cantieni,
der Herrn E. Schaufelberger im Speditions- und Ausstellungsdienst abgelöst hatte, durch
Herrn E. Forter ersetzt worden. Der Grund dieser Aenderungen liegt zum Teil darin, dass
die austretenden Angestellten glaubten, anderorts höhere Besoldungen zu finden als die
Zürcher Kunstgesellschaft bei ihrer gespannten Finanzlage sie gewähren konnte.
Die Besucherzahl übersteigt mit 72,003 die des Vorjahres von 68,699. Es sind die
nichtzahlenden Eintritte (namentlich an Sonntagen), die die Steigerung bewirkt haben.
Die höhere Summe der Eintrittsgelder, Fr. 21,302.50 (ohne die Vergütung der Stadt für den
Ausfall am Sonntag Nachmittag) beruht in erster Linie auf der im Vorjahr beschlossenen
Erhöhung der Eintrittsgebühr. Sie übersteigt auch um einiges die Einnahmen von 1918,
Fr. 19,437.—, bei den alten Billetpreisen. Für das Berichtsjahr setzen sich die Gesamt-
zahlen zusammen wie folgt:
Besucher total. . .. 72,003 (1919: 68,699)
Zahlende ., . 15,805 (1919: 15,296)
Nichtzahlende . . . . . 56,198 (1919: 53,403)
An Sonntagen total . . . 49,191 (1919: 48,416)
An Sonntagen Zahlende . . 2,203 (1919: 38,767)
An Sonntagen Nichtzahlende 46,988 (1919: 44,649)
Innerhalb des Jahres fallen die höchsten Besuchszahlen auf die Monate Oktober,
November und Dezember mit 8046, 7976 und 8315 Personen, die tiefsten mit 4718,
4660, 3277 auf die Monate April, Juni und Juli. Diese Verteilung deckt sich nicht mit